Hovi schießt Viktoria Berlin zum Heimsieg: Würzburger Kickers dadurch sicher abgestiegen!

Würzburg/Berlin - Nun steht es auch rechnerisch fest: Der FC Würzburger Kickers muss den zweiten Abstieg in Folge verkraften. Weil dem FC Viktoria 1889 Berlin am Freitagabend einen Last-Minute-Sieg gegen den 1. FC Saarbrücken gelang, steht die Mannschaft von Trainer Ralf Santelli als dritter Absteiger fest.

Fassungslosigkeit bei den Würzburger Kickers: Nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga steht nun auch der Gang von der 3. Liga in die Regionalliga Bayern fest.
Fassungslosigkeit bei den Würzburger Kickers: Nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga steht nun auch der Gang von der 3. Liga in die Regionalliga Bayern fest.  © dpa/Daniel Karmann

Zuvor waren schon Türkgücü München nach der Insolvenz und der TSV Havelse nach zu vielen sportlichen Negativerlebnissen nicht mehr zu retten.

Für die Kickers besonders bitter: Am vergangenen Samstag hatten sie Viktoria Berlin noch mit 3:0 geschlagen und sich ein wenig Resthoffnung bewahrt. Doch die Himmelblauen zeigten die erhoffte Reaktion und bezwangen die Saarländer nach Rückstand etwas überraschend.

Erst brachte Tobias Jänicke den FCS aus Nahdistanz mit 1:0 in Führung (24. Minute), dann glich Enes Küc nach Assist von Lucas Falcao zum wichtigen 1:1 noch vor der Pause aus (34.).

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Als sich alle schon auf ein Unentschieden eingestellt hatten, schlug der Joker zu. Kimmo Hovi, der den Verein in Richtung VfB Lübeck verlassen wird, wurde in der 86. Minute eingewechselt und sorgte sechs Zeigerumdrehungen für großen Viki-Jubel.

Der frühere CFC-Stürmer nahm Lukas Pinckert auf der rechten Seite mit und wurde vom dynamischen Rechtsverteidiger bedient. Der ehemalige finnische U21-Nationalstürmer vollendete zum viel umjubelten 2:1, durch das der Hauptstadtklub wieder Hoffnung im Abstiegskampf hat. Denn nun haben die Himmelblauen 37 Punkte aus 35 Partien bei 41:58 Toren geholt, was der SC Verl (33 Zähler aus 33 Begegnungen) erst mal aufholen muss.

Viktoria Berlin durfte gegen den 1. FC Saarbrücken nicht nur den Ausgleich von Enes Küc (M.) bejubeln, sondern einen Last-Minute-Heimsieg gegen den 1. FC Saarbrücken.
Viktoria Berlin durfte gegen den 1. FC Saarbrücken nicht nur den Ausgleich von Enes Küc (M.) bejubeln, sondern einen Last-Minute-Heimsieg gegen den 1. FC Saarbrücken.  © Imago/Matthias Koch

Marvin Stefaniak mit den Würzburger Kickers in die Regionalliga Bayern abgestiegen

Die Würzburger Kickers verfügen mit Spielern wie Fanol Perdedaj oder Moritz Heinrich über individuelle Klasse, konnten diese aber nicht abrufen und agierten zu selten als echte Einheit.
Die Würzburger Kickers verfügen mit Spielern wie Fanol Perdedaj oder Moritz Heinrich über individuelle Klasse, konnten diese aber nicht abrufen und agierten zu selten als echte Einheit.  © dpa/Daniel Karmann

Würzburg befindet sich sportlich hingegen am Boden. Über die gesamte Spielzeit gesehen ist das allerdings nur folgerichtig. Wer nach 33 Partien lediglich 27 Zähler bei 29:48 Toren auf dem Konto hat, der hat es nicht verdient, in der 3. Liga zu bleiben.

Dabei verfügt der FWK über individuell gute Akteure wie Fanol Perdedaj, Marvin Pourie, Christian Strohdiek, Marvin Stefaniak oder Robert Herrmann, um nur einige zu nennen.

Doch als homogene Mannschaft traten die Individualisten viel zu selten auf. Zudem entwickelten sie nur ganz selten echte Torgefahr und stellen den zweitschlechtesten Angriff der gesamten Spielklasse - nach Havelse, das noch einen Treffer schlechter ist.

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So steht der Verein fußballerisch vor einem Trümmerhaufen, der die Schnelllebigkeit des Geschäfts unterstreicht. Vor zwei Jahren spielten die Kickers noch in der 2. Bundesliga.

Nun müssen sie sich auf Gegner wie den FC Pipinsried, FC Augsburg II oder TSV Buchbach einstellen. Und die direkte Rückkehr in den Profifußball dürfte alles andere als leicht werden. Schließlich wollen auch der FC Bayern München II und die SpVgg Unterhaching wieder oben angreifen...

Titelfoto: Imago/Matthias Koch

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