Nur noch Siege seit seinem Rausschmiss: Jetzt zieht RWE beim Ex-Kapitän die Reißleine!
Essen - Vor rund einem Monat rumste es bei Rot-Weiss Essen. Nach zwei verheerenden Niederlagen wurde der damalige Kapitän Felix Bastians (35) kurzerhand rausgeschmissen. Allerdings sollte sich die rigorose Maßnahme bezahlt machen, denn seitdem läuft es rund bei RWE. Nun hat der Verein das Kapitel daher auch endgültig geschlossen.
Vier 2:1-Siege in vier Partien, Platz drei in der 3. Liga, Aufstiegsrennen - vermisst wurde der 35-jährige Innenverteidiger an der Hafenstraße in den verstrichenen vier Wochen seiner Abwesenheit wahrlich nicht.
"Wir haben in den vergangenen Tagen sehr konstruktive Gespräche mit Felix geführt und uns darauf geeinigt, seinen Vertrag vorzeitig aufzulösen. Mit dieser Entscheidung haben alle Beteiligten nun die Möglichkeit, nach vorne zu schauen", hieß es in der knappen Mitteilung des Drittligisten vom Donnerstag.
Zwei Jahre kickte der erfahrene Abwehrmann in Essen, in der Saison 2022/23 übernahm er dann auch die Binde. Die soll ihm schließlich jedoch zu Kopf gestiegen sein, wie liga3-online.de berichtete. Demnach habe der Linksfuß auf eine Sonderstellung innerhalb der Mannschaft bestanden und so für schlechte Stimmung gesorgt.
Nach den heftigen Pleiten bei der SpVgg Unterhaching (0:4) und gegen den SC Verl (0:5) muss das Fass wohl übergelaufen sein. Bastians wäre seinen Aufgaben als Leader auf dem Platz und in der Kabine "zunehmend nicht mehr nachgekommen", erklärte die Vereinsseite Mitte Oktober.
Rätsel um Felix Bastians bleibt, doch bei Rot-Weiss Essen läuft es wie geschmiert
Seine Suspendierung sei "alternativlos" gewesen, hieß es damals in der Mitteilung weiter. Zudem unterstrich Vorstandschef Marcus Uhlig (52) gegenüber der WAZ, dass der gebürtige Bochumer "kein Bauernopfer" sei.
Coach Christoph Dabrowski (45) ergänzte, dass sich "alle Puzzleteile" summiert hätten und er "rechtzeitig die Bremse treten" wollte, um der Mannschaft "den Raum zu geben, sich freier zu entwickeln und eine neue Hierarchie zu bilden".
Wirklich ins Detail gehen wollten die RWE-Verantwortlichen aber nie. Die genauen Hintergründe der Freistellung bleiben bis heute offen. Die gewünschte Wirkung hat der Paukenschlag aber trotzdem erzielt.
Neuzugang Vinko Sapina (28) übernahm das Kapitänsamt und führte seine Truppe als Dirigent bei der zweiten Mannschaft des BVB umgehend zum Erfolg. Auch die Viererkette präsentierte sich ohne Bastians plötzlich sicherer und brachte anschließend den knappen Vorsprung gegen Saarbrücken über die Zeit.
Außerdem scheint der Teamgeist nun zu stimmen, denn die beiden darauffolgenden Siege gegen den MSV Duisburg und Arminia Bielefeld wurden jeweils durch späte Tore in der Nachspielzeit und nach ebenso späten Ausgleich-Rückschlägen errungen.
Mit 24 Zählern - zwölf davon seit dem Bastians-Aus - hat sich RWE zumindest in der oberen Tabellenhälfte festgesetzt und ist im Moment erster Verfolger des punktgleichen Spitzenduos Dynamo Dresden und Jahn Regensburg.
Titelfoto: PICTURE POINT / S. Sonntag