Deutsche Profiklubs wie Schleudersitze: So viele Trainer mussten schon gehen

Deutschland - Kein Job ist aktuell gefährlicher als der des Fußball-Trainers im deutschen Profigeschäft. Die Vereine drücken die Taste für den Schleudersitz so oft wie selten zuvor. Die Gründe sind vielfältig und doch eint die große Panik vor dem Nichterreichen der gesteckten Ziele die Klubs.

Marco Rose (48) musste bei RB Leipzig im März 2025 gehen.  © Picture Point / firo Sportphoto / Ralf Ibing

In der Bundesliga mussten in der laufenden Saison bereits sechs Trainer gehen. Dabei reagierten mitten in der Saison der BVB, RB Leipzig, VfL Wolfsburg, Union Berlin, TSG Hoffenheim und der VfL Bochum.

Noch wilder geht es in der 2. Bundesliga zu. Dort mussten 14 Coaches ihren Hut nehmen. Los ging es am 1. September mit Torsten Lieberknecht, der mittlerweile beim 1. FC Kaiserslautern die Nachfolge des entlassenen Markus Anfang angetreten hat.

Steffen Baumgart musste im November beim Hamburger SV gehen, stieg anschließend aber persönlich in die Bundesliga auf und steht an der Seitenlinie des 1. FC Union Berlin. Stefan Leitl fand nach seiner Freistellung bei Hannover 96 mit Hertha BSC einen neuen Arbeitgeber.

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Alle anderen Fußballlehrer sind auf dem Markt. Die Panik regierte ebenfalls in der 3. Liga, auch hier mussten satte 14 Trainer während der Saison ihre Koffer packen.

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Viele offene Stellen in der 2. Bundesliga und der 3. Liga ab Sommer

Gerhard Struber (48) ist das jüngste Trainer-"Opfer" in der 2. Bundesliga. Er musste nach dem 1:1 am Wochenende des 1. FC Köln gegen Jahn Regensburg gehen.  © Ina FASSBENDER/AFP

Los ging es im September mit Marco Antwerpen bei Waldhof Mannheim, er wurde später Coach des VfL Osnabrück, wo Uwe Koschinat nur fünf Tage nach ihm entlassen wurde.

Für die Bundesligisten RB Leipzig und VfL Wolfsburg steht bereits fest, dass im Sommer ein neuer Trainer kommt, der Job ist zu haben. Auch die TSG Hoffenheim will sich offenbar von Christian Ilzer trennen, auch dort würde dann ein Job frei.

In der 2. Bundesliga müssen nach der Saison die Cheftrainerstellen bei Hannover 96, dem SC Paderborn, dem 1. FC Köln, Schalke 04, Preußen Münster und womöglich Greuther Fürth neu besetzt werden.

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In der 3. Liga brauchen der SC Verl, Waldhof Mannheim sowie die Absteiger vom SV Sandhausen und der SpVgg Unterhaching neue Coaches. Da in allen Ligen nur noch zwei Spieltage ausstehen, wäre es überraschend, wenn jetzt nochmal ein Klub die Reißleine zieht.

Ausgeschlossen ist es aber nicht, Trennungen nach der Saison wird es womöglich auch einige in den ersten drei Ligen geben.

Überblick der Trainer-Entlassungen in dieser Saison

Bundesliga: Peter Zeidler (VfL Bochum), Pellegrino Matarazzo (TSG Hoffenheim), Bo Svensson (1. FC Union Berlin), Nuri Şahin (BVB), Marco Rose (RB Leipzig), Ralph Hasenhüttl (VfL Wolfsburg)

2. Bundesliga: Torsten Lieberknecht (SV Darmstadt 98), Karel Geraerts (FC Schalke 04), Alexander Zorniger (SpVgg Greuther Fürth), Joe Enochs (SSV Jahn Regensburg), Steffen Baumgart (HSV), Stefan Leitl (Hannover 96), Cristian Fiél (Hertha BSC), Thomas Wörle (SSV Ulm), Markus Anfang (1. FC Kaiserslautern), André Breitenreiter (Hannover 96), Sascha Hildmann (Preußen Münster), Kees van Wonderen (Schalke 04), Gerhard Struber (1. FC Köln), Jan Siewert (SpVgg Greuther Fürth)

3. Liga: Marco Antwerpen (Waldhof Mannheim), Uwe Koschinat (VfL Osnabrück), Bernd Hollerbach (Hansa Rostock), Marc Unterberger (SpVgg Unterhaching), Pavel Dotchev (Erzgebirge Aue), Christoph Dabrowski (Rot-Weiss Essen), Pit Reimers (VfL Osnabrück), Sreto Hristic (SV Sandhausen), Argirios Giannikis (1860 München), Heiko Herrlich (SpVgg Unterhaching), Kenan Kocak (SV Sandhausen), Bernhard Trares (Waldhof Mannheim), Rüdiger Ziehl (1. FC Saarbrücken), Jan Zimmermann (BVB II)

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