DFB-Team vor erstem "Endspiel": So will Flick Angstgegner Spanien knacken!

Katar - Es wird ernst für die deutsche Nationalmannschaft! Nach der niederschmetternden 1:2-Auftaktpleite gegen Japan droht dem DFB-Team bereits das WM-Aus. Bundestrainer Hansi Flick (57) will die nächste Schmach um jeden Preis verhindern und fordert von seinen Spielern eine "All in"-Mentalität. Allerdings wartet am Sonntagabend (20 Uhr) ausgerechnet Angstgegner Spanien.

Die letzten Vorbereitungen: Hansi Flick (57, l.) und Serge Gnabry (27) beim DFB-Abschlusstraining.
Die letzten Vorbereitungen: Hansi Flick (57, l.) und Serge Gnabry (27) beim DFB-Abschlusstraining.  © Federico Gambarini/dpa

0:1-Finalniederlage bei der EM 2008, 0:1-Halbfinalpleite bei der Weltmeisterschaft 2010, dazu kommt das 0:6-Fiasko in der Nations League vor fast genau zwei Jahren.

Als deutscher Fan denkt man nur ungern an die wichtigen Duelle mit "La Furia Roja" zurück.

"Das ist aber Vergangenheit", erklärte der 57-jährige DFB-Übungsleiter am Samstag auf der Pressekonferenz in Doha. "Wir schauen jetzt einfach, dass wir Spanien in der Zukunft, also morgen, besiegen."

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Einfach dürfte das nicht werden, denn die Mannschaft von Luis Enrique (52) zeigte beim 7:0-Triumph im ersten Gruppenspiel gegen Costa Rica die wohl souveränste und beeindruckendste Vorstellung des bisherigen Winter-Turniers.

Auf der anderen Seite ließ sich die Flick-Truppe den sicher geglaubten Erfolg gegen Japan noch aus der Hand nehmen. "Wir haben klar aufgezeigt, was nicht geklappt hat. Vieles ist da extrem falsch gelaufen. Es ist wichtig, dass das die Mannschaft erkennt", so der Bundestrainer.

Und er fügte an: "Wir haben über dieses Spiel gesprochen. Wir sind absolut von der Idee überzeugt, wie wir Fußball spielen wollen."

Leroy Sané vor Rückkehr, Joshua Kimmich bleibt wohl im Mittelfeld

Mit bandagiertem Knie nahm Leroy Sané (26, v.) Samstagabend am Mannschaftstraining teil.
Mit bandagiertem Knie nahm Leroy Sané (26, v.) Samstagabend am Mannschaftstraining teil.  © INA FASSBENDER / AFP

In den vergangenen Partien wurde dem deutschen Ensemble vor allem fehlender Biss vorgeworfen, doch das soll und muss sich am Sonntagabend ändern.

"Morgen wird es entscheidend sein, die Zweikämpfe zu gewinnen und da zu sein", analysierte Flick.

Damit seine Kicker ausgeruht in die bevorstehende Schlacht gehen, trat er allein die knapp dreistündige Reise zur Pressekonferenz an, wodurch dem DFB nun eine Geldstrafe droht: "Wir wollen keinem Spieler zumuten, hier so lange hinzufahren. Das ist eine ewig lange Fahrt", begründete er die Entscheidung.

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Wer mit hoffentlich vollem Tank gegen Spanien auf dem Platz stehen wird, ließ der Coach weitgehend offen. Lediglich Manuel Neuer (36) und Antonio Rüdiger (29) dürften ihren Stammplatz sicher haben.

Ob Ilkay Gündogan (32) erneut den Vorzug vor Leon Goretzka (27) erhält und wie sich die Abwehr, das Mittelfeld und der Sturm im Detail gestalten - da müsse Flick erst noch eine Nacht drüber schlafen. Allerdings war herauszuhören, dass Joshua Kimmich (27) wohl nicht auf die Rechtsverteidiger-Position rücken wird.

Dafür hofft der Bundestrainer auf die Rückkehr von Leroy Sané (26), der gegen Japan verletzungsbedingt noch passen musste. "Unsere medizinische Abteilung hat da tolle Arbeit geleistet", bescheinigte er.

Beim Abschlusstraining am Samstagabend war der Bayern-Flügelflitzer sowie alle anderen 25 DFB-Akteure zumindest dabei.

Hansi Flick will mit Deutschland zurück in die Weltspitze

Hansi Flick (57) auf der Pressekonferenz am Samstag vor dem Spanien-Spiel.
Hansi Flick (57) auf der Pressekonferenz am Samstag vor dem Spanien-Spiel.  © INA FASSBENDER / AFP

Flick kann also höchstwahrscheinlich auf alle Kicker und taktischen Kniffe zurückgreifen. Bei einem erneuten WM-Aus in der Vorrunde wie 2018 gäbe es keine Entschuldigung.

"Die letzten beiden Turniere waren nicht so gut. Das wollen wir nun verhindern, dass es wieder genauso ist. Deshalb ist unserer Fokus voll auf das kommende Spiel gerichtet. Das ist das erste Finale für uns bei dieser WM. Wir werden alles tun", so die Ansage des Bundestrainers.

Für die Fehler der Vergangenheit - oder besser gesagt die schlechten Turniere vor dem 1. August 2021 - kann der ehemalige Bayern-Coach nur wenig, doch auch sein Job könnte auf dem Spiel stehen.

Immerhin erhielt Flick von DFB-Manager Oliver Bierhoff (54) zum Amtsantritt die Mission "Zurück in die Weltspitze".

Ob Deutschland sich derzeit in dieser befinde? "Das wird das Spiel morgen zeigen", so der 57-Jährige.

Titelfoto: Federico Gambarini/dpa

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