DFB-Stürmerin Alexandra Popp vorm Spiel in Dresden zum Hype: "Man wird erkannt, spürt Dankbarkeit"
Dresden - Alles so weit weg. Von der Distanz her gesehen und auch vom Termin. Die nächste WM der Fußball-Frauen ist in Australien und in Neuseeland. Sie geht vom 20. Juli bis zum 20. August 2023 über die Bühne.
Daher weiß DFB-Kapitänin Alexandra Popp (31) noch nicht, ob sie daran überhaupt teilnimmt. "Es ist alles noch relativ offen gestaltet", sagte die Stürmerin am heutigen Dienstag in Dresden in der Gläsernen Manufaktur.
"Stand jetzt habe ich extrem viel Spaß in meinen Mannschaften beim DFB und beim VfL Wolfsburg. Ich muss schauen, wie sich alles in den nächsten Monaten entwickelt, mein Bauchgefühl, meine Motivation. Ich plane die Weltmeisterschaft grundsätzlich schon mit ein. Alles, was in der nächsten Zeit kommen wird, das wird man sehen", so "Poppi".
Als Nächstes steht erst einmal das Länderspiel in Dresden gegen Frankreich an. Und dort ist nach der erfolgreichen EM in England einiges zu spüren. Der Boom hält an. Mehr als 24.000 Tickets sind für die Neuauflage des EM-Halbfinales bereits verkauft.
Über das DFB-Ticketportal sind nur noch Stehplätze verfügbar. Freitag um 20.30 Uhr ist Anstoß – also zur Primetime. Das ist neu. Es ist noch gar nicht lange her, als Länderspiele am frühen Nachmittag angepfiffen worden und damit quasi unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfanden.
Es ging kaum einer ins Stadion, es schauten nur wenige am TV zu. Das hat sich geändert. Damit steigt auch die Erwartungshaltung an die DFB-Frauen.
DFB-Torjägerin Alexandra Popp hatte "über 100 Anfragen" für Interviews oder TV-Auftritte
"Druck würde ich es nicht nennen. Es ist eher die Freude, den Hype mitgenommen zu haben. Natürlich ist uns bewusst, dass wir abliefern müssen. Aber das ist ja auch die Erwartung an uns selbst", so Popp.
Popp selbst spürt nicht nur auf dem Platz, dass sich in den vergangenen Wochen und Monaten in Sachen Frauenfußball etwas getan hat. Sie hatte nach dem Finale "über 100 Anfragen" für Interviews oder TV-Auftritte.
Auch die breite Öffentlichkeit nimmt Notiz von den Frauen. "Man kann nicht einfach mal so durch die Stadt gehen und, blöd gesagt, machen, was man will. Man wird erkannt, spürt die Dankbarkeit der Menschen. Da hoffen wir natürlich auch auf Nachhaltigkeit."
Dass diese kommt, liegt auch in ihrer Hand. Zum Beispiel am Freitag in Dresden gegen Frankreich. In die Partie "gehen wir voller Selbstbewusstsein", so Popp.
Nach dem 2:1 im EM-Halbfinale, "glaube ich schon, dass Frankreich aggressiver in das Spiel gehen wird, weil sie noch eine kleine Rechnung offen haben". Vor allem mit ihr. Sie schoss damals beide Tore.
Titelfoto: Lutz Hentschel