Drittligist zieht ins Halbfinale ein! Saarbrücken gewinnt dramatische Wasserschlacht

Saarbrücken - Was für ein dramatisches Ende einer zerfahrenen Wasserschlacht! Lange Zeit wurde auch der Viertelfinal-Nachholer im DFB-Pokal zwischen Saarbrücken und Borussia Mönchengladbach vom Regen bestimmt - bis Kai Brünker tief in der Nachspielzeit für die Sensation sorgte.

Grenzenlose Freude! Der 1. FC Saarbrücken hat es tatsächlich ins Halbfinale des DFB-Pokals geschafft.
Grenzenlose Freude! Der 1. FC Saarbrücken hat es tatsächlich ins Halbfinale des DFB-Pokals geschafft.  © Uwe Anspach/dpa

In der dritten Nachschlag-Minute schleppten sich die klitschnassen Hausherren mit ihren letzten Kräften bei einem Konter in die Offensive, Momente später ließ der FCS-Mittelstürmer das durchtränkte Ludwigsparkstadion per Flachschuss ins linke Eck explodieren.

Wieder schlugen die Saarländer spät zu, erzielten den Last-Minute-Siegtreffer zum 2:1 und kegelten den haushohen Favoriten aus dem Wettbewerb. Nun darf sich der Drittligist im Halbfinale auf ein weiteres Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern freuen.

Den Großteil der 90 Minuten davor stand allerdings - mal wieder - das Wetter im Vordergrund.

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Bereits in der Nacht zum Montag hatte es heftig geschüttet, aber nach der Absage Anfang Februar musste die Stadt den Rasen austauschen. Und die neue Wiese hielt den Wassermassen zunächst weitestgehend stand!

Sicherlich half es nicht, dass sich die Schleusen pünktlich zum Dienstagabend erneut öffneten und wieder ihre Spuren auf dem Untergrund hinterließen.

Mehrfach drückten die Profis im ersten Durchgang lose Bodenstücke fest, mit zunehmender Spielzeit bewegte sich das Leder dann immer langsamer und holpriger zum Mitspieler.

Zauberhafte Dribblings oder Präzisionspässe waren spätestens Mitte der zweiten Hälfte kaum mehr möglich.

Robin Hack (l.) kümmerte der nasse Platz nicht. Er brachte die Gladbacher früh in Front.
Robin Hack (l.) kümmerte der nasse Platz nicht. Er brachte die Gladbacher früh in Front.  © Uwe Anspach/dpa
Amine Naifi (r.) hatte eine Antwort auf die frühe Führung der Fohlen parat.
Amine Naifi (r.) hatte eine Antwort auf die frühe Führung der Fohlen parat.  © Uwe Anspach/dpa

Borussia Mönchengladbach lässt beste Chancen liegen, Viertelfinale wird zur Wasserschlacht

Der Platz im Ludwigsparkstadion litt - mal wieder - unter heftigen Regenfällen.
Der Platz im Ludwigsparkstadion litt - mal wieder - unter heftigen Regenfällen.  © Uwe Anspach/dpa

Dabei machten die Akteure anfangs noch das Beste draus. Schon nach sieben Minuten klingelte es im Kasten der Hausherren. Franck Honorat war nach einem Fehler von FCS-Linksverteidiger Marcel Gaus frei durch und legte in den Rückraum zu Robin Hack, der eiskalt einnetzte (8.).

Der Drittligist ließ sich davon aber allerdings überhaupt nicht beeindrucken. Keine vier Minuten später kam Naifi in der Mitte völlig ungestört an die Kugel, nahm Maß und nagelte das Spielgerät wuchtig von der Strafraumkante neben den rechten Pfosten zum 1:1-Ausgleich in die Maschen (11.).

In der Folge überschlugen sich sogar die Chancen, beide Teams agierten mit komplett offenem Visier. Rocco Reitz (14.), Honorat (18.) und Hack (21.) vergaben beste Gelegenheiten zur erneuten Fohlen-Führung.

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Anschließend flachte das Offensiv-Feuerwerk jedoch abrupt ab, weshalb es schließlich mit dem Remis in die Kabinen ging.

Auf immer seifigerem Untergrund blieb es nach dem Seitenwechsel dann äußerst zerfahren. Der Bundesligist wollte, aber es schien unter diesen Bedingungen an den Mitteln zu fehlen.

Auf der anderen Seite konzentrierte sich der Drittligist auf die obersten Pokaltugenden: Kampf, Leidenschaft und Laufbereitschaft.

Das reichte bei der Wasserschlacht aus, um den höherklassigen Gegner über 90 Minuten in Schach zu halten und am Ende sogar den Lucky Punch zu landen.

Erstmeldung von 21.09 Uhr, zuletzt aktualisiert 22.35 Uhr.

Statistik zum DFB-Pokalspiel zwischen dem FC Saarbrücken und Borussia Mönchengladbach

DFB-Pokal, Viertelfinale

1. FC Saarbrücken - Bor. Mönchengladbach 2:1 (1:1)

1. FC Saarbrücken: Schreiber - R. Becker (74. D. Becker), Thoelke, Zeitz, Boeder, Gaus - Kerber, Sontheimer (67. Civeja), Naïfi (74. Di Michele Sanchez), Rabihic (46. Günther-Schmidt) - Brünker

Bor. Mönchengladbach: Nicolas - N. Elvedi (82. Scally), Itakura, M. Friedrich - Honorat, Netz (82. Lainer), Weigl, Reitz (69. Koné), Neuhaus, Hack (69. Ngoumou) - Siebatcheu

Schiedsrichter: Robert Hartmann (Wangen im Allgäu) -

Zuschauer: 15.903 (ausverkauft)

Tore: 0:1 Hack (8.), 1:1 Naïfi (11.), 2:1 Brünker (90.+3)

Gelbe Karten: Sontheimer (2), Naïfi (1), Brünker (1) / N. Elvedi (1)

Titelfoto: Uwe Anspach/dpa

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