Köln - Trotz Leidenschaft, Kampfgeist und jeder Menge Euphorie zieht der 1. FC Köln im Spiel des Jahres gegen den FC Bayern den Kürzeren und scheidet nach einem wilden Fight mit 1:4 (1:2) aus dem DFB-Pokal aus.
Echte Emotionen und spürbar anders - dem Slogan der Kölner - wird es aber schon vor dem Anpfiff.
Grund dafür ist das Mitgefühl mit Abwehrchef Timo Hübers, der sich im Duell gegen Borussia Dortmund jüngst schwer am Knie verletzt hatte - ergreifende Fan-Choreo auf der Südtribüne und Extra-Shirts beim Aufwärmen inklusive.
Den ersten Ausschlag des Kölner Seismografen erlebt die Domstadt nach dicken Chancen von Ragnar Ache (16.), Isak Johannesson (11.) und Jakub Kaminski (26.) dann aber durch eben jenen Ache. Der Ex-Lauterer steht nach einer Ecke goldrichtig (31.), verwandelt das RheinEnergieSTADION mit dem 1:0 kurzzeitig in ein Tollhaus und lässt die ausverkaufte Hütte einen kurzen Moment von der Sensation träumen.
Einziges Problem: Die Münchner erkennen rechtzeitig den Ernst der Lage, spielen sich fortan in einen regelrechten Rausch und drehen das Spiel noch vor der Pause durch das Abseitstor von Luis Diaz (36.) - VAR erst ab Achtelfinale im Einsatz - und Harry Kane (38.) zugunsten des Tabellenführers.
FC Bayern eiskalt gegen hart kämpfende Kölner
Dem Rekordmeister - mit Ex-Kölner Jonas Urbig im Kasten - die Bühne kampflos zu überlassen, kommt für den Effzeh und Lukas Kwasniok aber nicht in die Tüte.
Neben frühem Anlaufen setzt der FC vom Wiederanpfiff weg auch auf eine extrem hoch stehende Abwehrreihe - auf Kosten brutal effizienter Münchner Tempogegenstöße.
Erst netzt Kane nach präziser Ecke zum 3:1 (64.), dann steht Teamkollege Michael Olise nach einem blitzsauberen Konter über links schließlich ideal und schiebt zum 4:1 ein (72.).
Trotz der am Ende etwas zu hoch ausfallenden Pleite hat sich der Bundesliga-Aufsteiger phasenweise ziemlich teuer verkauft und kann jede Menge Erfahrung für die kommenden Ligaspiele mitnehmen.
Der amtierende Meister bleibt dagegen in dieser Spielzeit ungeschlagen und wehrt das dritte Pokal-Aus in der zweiten Runde innerhalb der jüngsten fünf Jahre ab.