Auktions-Stopp der TV-Rechte: Ist das der krasse Grund für den Streit zwischen DFL und DAZN?

Frankfurt am Main - Es war ein Eklat: Vor rund einer Woche stoppte die DFL erstmals die Ausschreibung der TV-Rechte, nachdem DAZN einen Beschwerdebrief an die Deutsche Fußball Liga geschickt hatte. Jetzt wirft eine Enthüllung der FAZ neues Licht auf die Vorwürfe des Streaminganbieters.

Die DFL lehnte ein Angebot von DAZN ab, obwohl es wohl das finanziell lukrativste war - und hat dafür anscheinend einen guten Grund!
Die DFL lehnte ein Angebot von DAZN ab, obwohl es wohl das finanziell lukrativste war - und hat dafür anscheinend einen guten Grund!  © Tom Weller/dpa

Der Streamingdienst hatte in seinem Brandbrief angegeben, das "finanziell attraktivste und überzeugendste Angebot für das Rechtepaket B" [beinhaltet die Freitagabend- und Samstagnachmittagsspiele der Bundesliga, Anm. d. Red.] unterbreitet zu haben.

Diese hätte die DFL jedoch abgelehnt und kurzfristig eine Bankgarantie gefordert - zum großen Unverständnis von DAZN, das dem Ligaverband vorwarf, das Ergebnis der Auktion bereits vorweggenommen zu haben.

Doch laut FAZ hat die DFL wohl einen guten Grund gehabt, um das Angebot von DAZN abzulehnen: Wie die Zeitung erfahren haben will, soll der Streamingdienst seinen finanziellen Verpflichtungen in der laufenden Rechteperiode nicht immer pünktlich nachgekommen sein!

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Es seien Zahlungen in mehreren Raten vereinbart worden, aktuell sollen gar Beträge in einem mittleren zweistelligen Millionenbetrag offen sein!

Stopp der TV-Rechte-Vergabe: DAZN soll bei der DFL im Zahlungsrückstand sein

Ob in der kommenden Rechteperiode Bundesliga bei DAZN zu sehen sein wird, ist aktuell offen.
Ob in der kommenden Rechteperiode Bundesliga bei DAZN zu sehen sein wird, ist aktuell offen.  © Harry Langer/dpa

Damit die Profiklubs ihr Geld dennoch erhalten, sei die DFL eingesprungen, habe dafür aber auch extern finanzielle Mittel beschaffen müssen. Mit der Streamingplattform seien dann finanzielle Zwischenlösungen vereinbart worden.

DAZN dementierte die Vorwürfe zwar und erklärte, dass man immer innerhalb der vereinbarten Zahlungsfristen mit der DFL gezahlt habe.

Laut FAZ beziehe sich das aber nur auf die nach dem Zahlungsrückstand vereinbarten Zwischenlösungen - die bei der Vergabe 2020 vereinbarten Zahlungsziele seien nicht erreicht worden.

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Kein Wunder also, dass die DFL im Fall von DAZN das Vertrauen verloren hat und höhere Sicherheiten forderte - die die Streamingplattform innerhalb kürzester Zeit aber nicht besorgen konnte.

Wann die TV-Rechte-Auktion wieder aufgenommen wird, ist noch nicht bekannt - und wer letztendlich den Zuschlag für die Jahre 2025 bis 2028 erhält, scheint derzeit völlig offen zu sein.

Titelfoto: Bildmontage: Tom Weller/dpa, Harry Langer/dpa

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