Freiburg verliert knapp in Turin: Di María macht den Unterschied

Turin - Weltmeister Ángel Di María hat den SC Freiburg im Achtelfinal-Hinspiel der Europa League um eine mögliche Überraschung gebracht.

Ángel Di María erzielte den entscheidenden Treffer.
Ángel Di María erzielte den entscheidenden Treffer.  © Tom Weller/dpa

Der Argentinier war bei der 0:1 (0:0)-Niederlage des Fußball-Bundesligisten bei Juventus Turin am Donnerstag der auffälligste Mann auf dem Platz und erzielte in der 53. Minute den entscheidenden Treffer. Die Badener zeigten eine couragierte, offensiv über weite Strecken aber harmlose Vorstellung.

Ihr vermeintlicher Ausgleich durch Lucas Höler (62.) wurde wegen eines vorangegangenen Handspiels aberkannt. Dennoch ist die Ausgangslage des SC vor dem Rückspiel gegen Italiens Rekordmeister in der kommenden Woche noch passabel.

Im größten internationalen Spiel der Freiburger Vereinsgeschichte blieb sich Christian Streich treu. Mit Jacke und Pullover statt feinem Designer-Anzug stand der langjährige Erfolgscoach an der Seitenlinie, und genauso unaufgeregt agierte bei prickelnder Atmosphäre im mit 37.474 Zuschauern gut gefüllten Juventus-Stadion auch seine Mannschaft.

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Die Freiburger zeigten keine Angst vor den großen Namen um den wirbelnden Offensivstar Di María, auch wenn es phasenweise - wie gleich am Anfang - ungemütlich wurde.

Kurze Zeit jubelten Freiburger Fans

Freiburgs Trainer Christian Streich muss eine Niederlage wegstecken.
Freiburgs Trainer Christian Streich muss eine Niederlage wegstecken.  © Tom Weller/dpa

Unterstützt wurde der SC von rund 2100 Anhängern. Es wären noch weit mehr geworden, hätten die Italiener die Karten nicht storniert, die sich Freiburger Fans über eine kurzfristig abgeschlossene Juve-Mitgliedschaft organisiert hatten. Kleinere SC-Fangruppen fanden sich letztlich trotzdem auch außerhalb des Gästebereichs.

Der 36-malige italienische Meister wollte bloß kein Auswärtsspiel im eigenen Haus, schließlich ist die Europa League mittlerweile der wichtigste Wettbewerb in dieser Saison. Denn nach dem 15-Punkte-Abzug in der Serie A wegen Finanz-Tricksereien ist die Königsklasse in der kommenden Saison als derzeitiger Tabellensiebter wohl nur noch über den Gewinn der Europa League zu erreichen.

So entfachten die Turiner im Laufe der ersten Halbzeit auch großen Druck. Bei einer Chance des französischen Vize-Weltmeisters Adrien Rabiot hatte SC-Keeper Mark Flekken (13.) noch Glück, die Freistöße von Juan Cuadrado (19.) und Dusan Vlahovic (25.) waren indes keine große Prüfung. Brenzlig wurde es aber, als Flekken eine scharfe Ecke von Di María unterlief, der Brasilianer Bremer verpasste aber die Führung per Kopf (31.).

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Erst gegen Ende der ersten Halbzeit schaffte der Bundesliga-Fünfte mehr Entlastung und mal längere Ballbesitzphasen, ehe Cuadrado noch einmal Flekken prüfte (45.+1).

Die Italiener ließen aber nicht locker und bescherten der Freiburger Hintermannschaft Schwerstarbeit. Oftmals waren die Juve-Aktionen zu unpräzise, bis der Ex-Frankfurter Filip Kostic in Erscheinung trat. Mit einer feinen Flanke auf Di María bereitete der Serbe das Führungstor vor. Streich reagierte, brachte zwei neue Spieler und plötzlich jubelten die Freiburger. Mit dem ersten Torschuss traf Höler zum vermeintlichen Ausgleich. Doch der Treffer wurde zurückgenommen, da Matthias Ginter zuvor mit den Händen den Ball berührt hatte.

Statistiken zum Europa-League-Spiel zwischen Juventus Turin und SC Freiburg

Juventus Turin - SC Freiburg 1:0 (0:0)

Aufstellungen

Juventus Turin: Szczesny - Danilo, Bremer, Alex Sandro (23. Bonucci) - Ju. Cuadrado, Rabiot, Locatelli, Miretti (46. Fagioli), Kostic (78. Kean) - Di María - Vlahovic (67. Chiesa)

SC Freiburg: Flekken - Sildillia, Ginter, Lienhart (67. Gulde) - Kübler, M. Eggestein (59. Keitel), Höfler, Günter - Sallai (59. Doan), Grifo - Höler (88. Gregoritsch)

Schiedsrichter: Anasthasios Sidiropoulos (Griechenland) - Zuschauer: 37474
Tore: 1:0 Di María (53.)
Gelbe Karten: Bremer (1), Bonucci (1) / Ginter (2), Höler (1)
Beste Spieler: Rabiot, Di María / Flekken, Ginter

Titelfoto: Tom Weller/dpa

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