Ein Jahr nach der WM: Amnesty International prangert Katar weiter wegen Gastarbeitern an

Katar - Laut der Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI) hat sich die Lage der Gastarbeiter in Katar ein Jahr nach dem Beginn der Fußball-WM kaum verbessert. Auch die von vielen Seiten geforderten Entschädigungen für die Arbeiter, die im Zusammenhang mit der Endrunde Menschenrechtsverstöße erlitten haben, bleiben laut Amnesty weiterhin aus.

Die Menschenrechte von Gastgeber auf einer Baustelle in Katar stehen weiterhin im Brennpunkt.
Die Menschenrechte von Gastgeber auf einer Baustelle in Katar stehen weiterhin im Brennpunkt.  © Str/EPA/dpa

"Katar versäumt es, seine vor der Fußball-Weltmeisterschaft eingeführten Arbeitsreformen voranzutreiben oder auch nur ordnungsgemäß durchzusetzen. Das ist nicht das positive Erbe, das die katarische Regierung den Arbeitsmigrant*innen mit der WM versprochen hatte", sagte Nahost-Expertin Katja Müller-Fahlbusch.

"Wir fordern die Regierung dringend auf, den Schutz von Arbeitnehmer*innenrechten zu verbessern - vor allem im Hinblick auf illegale Anwerbegebühren, Lohndiebstahl und Arbeitsplatzwechsel."

Mit Blick auf die Entschädigungen sieht Amnesty auch den Weltverband FIFA in der Pflicht.

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"Die FIFA und Katar müssen sich endlich auf konkrete Fahrpläne zur angemessenen Entschädigung für alle Betroffenen von Rechtsverstößen einigen", äußerte Müller-Fahlbusch: "Entschädigungen dürfen nicht weiter verweigert oder verzögert werden."

Dass die WM 2034 schon gut wie sicher an Saudi-Arabien vergeben wurde, will Amnesty nicht hinnehmen. "Die FIFA muss aus ihren Fehlern lernen und ihre Verantwortung für die Menschenrechte ernst nehmen", sagte Müller-Fahlbusch.

"Dazu gehört zwingend, Menschenrechte bei der Vergabe von zukünftigen Turnieren in den Mittelpunkt der Entscheidung zu stellen."

Titelfoto: Str/EPA/dpa

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