Arzt bescheinigte ihr das sichere Karriere-Ende! Dieses Wunder steckt hinter Englands Elfmeter-Heldin

Basel (Schweiz) - Mit zwei gehaltenen Elfmetern avancierte Hannah Hampton (24) im Finale der Frauen-Fußball-EM gegen Spanien (3:1 nach Elfmeterschießen) am Sonntag zu Englands Heldin. Vor allem die Familie der Torfrau wird das Glück des Titels gegen Spanien nicht fassen können, denn sie weiß, dass Hannahs Karriere eigentlich schon ganz früh zu Ende hätte sein können.

England Elfmeterheldin Hannah Hampton (24) überstand schon als Kleinkind drei Operationen an den Augen, die allerdings erfolglos waren.
England Elfmeterheldin Hannah Hampton (24) überstand schon als Kleinkind drei Operationen an den Augen, die allerdings erfolglos waren.  © Alessandra Tarantino/AP/dpa

Hampton kam mit einer Augenfehlstellung zur Welt und musste bis zum dritten Lebensjahr drei Operationen über sich ergehen lassen, um eine Verbesserung herbeizuführen. Doch das Drama: Keiner der drei Eingriffe führte zum Erfolg.

Trotzdem wuchs die Frau, die den Weltmeisterinnen aus Spanien am Sonntag gleich zweimal den Zahn zog, ganz normal auf. Irgendwann im Jugendalter entdeckte sie ihre Liebe zum Fußball, ihren angeborenen Nachteil macht sie mit Training, Fleiß und viel Selbstbewusstsein wett.

Doch der Vereinsarzt bei Stoke City bescheinigte ihr im Alter von zwölf Jahren eine Störung der Tiefenwahrnehmung aufgrund ihres Augenfehlers. Laut des Mediziners war eine Karriere als Torfrau, gar Fußballerin, ausgeschlossen.

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Doch Hannah interessiert das nicht, sie verließ sich auf ihr Herz und darauf, dass sie bis dato trotz der angeborenen Augenfehlstellung Bälle mindestens genauso gut hielt wie ihre Konkurrentinnen. Doch nicht nur das, vor allem am Fuß war sie enorm stark, das fiel auch schnell ihren Coaches auf.

Während des Viertelfinals gegen Schweden musste die Keeperin behandelt werden.
Während des Viertelfinals gegen Schweden musste die Keeperin behandelt werden.  © Michael Buholzer/KEYSTONE/dpa

Im April deutet sich plötzlich der Wechsel von Mary Earps auf Hannah Hampton im englischen Tor an

Von ihrer angeborenen Augenfehlstellung ließ sich die Torfrau nicht aufhalten und avancierte mit zwei gehaltenen Penaltys in Finale zum entscheidenden Faktor für den EM-Titel.
Von ihrer angeborenen Augenfehlstellung ließ sich die Torfrau nicht aufhalten und avancierte mit zwei gehaltenen Penaltys in Finale zum entscheidenden Faktor für den EM-Titel.  © Michael Probst/AP/dpa

Nur fünf Jahre nachdem der Arzt ihre Karriere eigentlich für beendet erklärt hatte, gab sie ihr Debüt in der Women's Super League (erste englische Liga) für Birmingham City.

Mittlerweile hütet sie bei Meister und Pokalsieger Chelsea FC den Kasten. Dass sie bei der EM in der Schweiz überhaupt die Nummer eins im Tor der "Lionesses" sein würde, war so gar nicht abzusehen.

Denn mit Mary Earps (32) hatte sie die Welttorhüterin vor der Nase. Doch im April bahnte sich der Wechsel an, Ende Mai trat Earps völlig überraschend zurück und machte Hampton damit selbst zur Nummer eins.

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Dass ihre Trainerin Sarina Wiegman (55) mit ihrer Entscheidung im Frühjahr offenbar nicht so falsch lag, bewies Hampton mit überragenden Leistungen während des Turniers in der Schweiz.

Und spätestens seit Sonntagabend weiß Fußball-Europa: Im englischen Tor ist ein neuer Star geboren, und dass trotz Augenfehlstellung, Störung der Tiefenwahrnehmung und drei erfolglosen Operationen.

Titelfoto: Alessandra Tarantino/AP/dpa, Michael Buholzer/KEYSTONE/dpa

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