Kleine Farbkleckse, große Wirkung: Kapitänin trickst FIFA aus und wird gefeiert!

Auckland (Neuseeland) - Der überraschende 1:0-Sieg von Neuseeland im Auftaktmatch der Frauen-WM 2023 gegen Norwegen versetzte das Gastgeberland in Ekstase, doch abseits des Platzes geht es bei dem Großereignis um mehr als sportlichen Erfolg. Nach dem Abpfiff bewies Kapitänin Ali Riley (35), dass es für ein starkes Zeichen manchmal nur etwas Nagellack braucht.

Neuseeland-Kapitänin Ali Riley (35) umging das Verbot der FIFA mit ihren Fingernägeln.
Neuseeland-Kapitänin Ali Riley (35) umging das Verbot der FIFA mit ihren Fingernägeln.  © Saeed KHAN / AFP

Den Tränen nahe stolzierte die Linksverteidigerin des Angel City FC zum Interview, schlug die Hände über dem Kopf zusammen und präsentierte der Welt damit auch ihren Einfallsreichtum.

Wie schon bei der Männer-Weltmeisterschaft 2022 in Katar hat die FIFA den Spielführerinnen das Tragen der Regenbogenbinde beim derzeit laufenden Turnier untersagt.

Offiziell stützt sich der Weltverband in seiner Begründung auf die Neutralität des Sports, bei dem politische Symbole auf dem Rasen nichts zu suchen hätten.

Paradoxerweise hat die FIFA den Kapitäninnen dann doch acht Binden mit ausgewählten politischen Botschaften wie "Unite for Inclusion" ("Gemeinsam für Inklusion") oder "Unite for Peace" ("Gemeinsam für Frieden") zur Verfügung gestellt. Die DFB-Auswahl um Chefin Alexandra Popp (32) hat sich für "Unite for Ending Violence against Women" ("Gemeinsam für ein Ende der Gewalt gegen Frauen") entschieden.

Wer eine unterstützende Nachricht für die queere Community in der Auswahl sucht, wird jedoch enttäuscht. Allerdings hat der Weltverband wohl nicht mit der Kreativität von Neuseeland-Dauerbrennerin Riley gerechnet.

Bilder vom Interview von Ali Riley machten auf Twitter die Runde

Ali Riley wird für ihre bunten Fingernägel gefeiert

Schon im Vorfeld der WM zeigte Ali Riley (35, l.) ihre Nagelpracht auf einer Pressekonferenz.
Schon im Vorfeld der WM zeigte Ali Riley (35, l.) ihre Nagelpracht auf einer Pressekonferenz.  © Saeed KHAN / AFP

Die 152-fache Nationalspielerin lackierte sich nämlich einfach die Fingernägel ihrer linken Hand in den Regenbogenfarben der Pride-Flagge, zudem repräsentierten die hellblau-rosa-weißen Nägel der rechten Hand die Trans-Fahne.

Im Netz wurde die 35-jährige Abwehrfrau für die gewiefte Idee gefeiert. Zahlreiche User und Userinnen betitelten Riley in den Kommentaren als "Legende", eine Nutzerin schrieb: "Gibt es immer noch Menschen, die sich fragen, warum wir Ali Riley so lieben?"

Im mittlerweile viral gegangenen Interview nach dem ersten WM-Sieg in der Geschichte von Neuseeland sprudelte es aus der Defensivspezialistin heraus: "Ich fasse es nicht, ich bin so, so stolz. Wir haben dafür so lange gekämpft."

Dabei war sie sich ihrer Vorbildfunktion bewusst: "Wir hatten das klare Ziel, junge Frauen und junge Menschen zu inspirieren - in diesem Land und auf der ganzen Welt. Und ich glaube wirklich, dass wir das heute getan haben. Alles ist möglich."

Der zweite Spieltag lief dann leider nicht mehr ganz so erfolgreich, gegen die Philippinen setzte es eine enttäuschende 0:1-Pleite. Die "Football Ferns" haben als Zweiter der Gruppe A hinter der Schweiz (vier Punkte) aber immer noch alle Chancen aufs Weiterkommen.

Zum Abschluss der Vorrunde kommt es am Montag (9 Uhr) zum direkten Duell gegen das deutsche Nachbarland.

Titelfoto: Saeed KHAN / AFP

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