Nach der Fußball-EM kannten ihn alle: Saxofonist packt über schlimmste Zeit seines Lebens aus

Haan - Die Bilder, wie er in einer Traube aus jubelnden, feiernden Menschen für Stimmung sorgte, gingen um die Welt. André Schnura (31) nutzte die Fußball-EM als große Bühne, schaffte mit seinen emotionalen Saxofon-Auftritten den Durchbruch.

André Schnura (31) begeisterte bei der EM Millionen von Menschen. Zuvor durchlebte er die wohl schwerste Zeit seines Lebens.
André Schnura (31) begeisterte bei der EM Millionen von Menschen. Zuvor durchlebte er die wohl schwerste Zeit seines Lebens.  © Christoph Schmidt/dpa

Doch vor der Zeit im Rampenlicht gab es viele dunkle Momente im Leben des Musikers. So war er zu Beginn der Corona-Pandemie im März 2020 in einen Autounfall verwickelt, der sein gesamtes Leben auf den Kopf stellte.

"Mir war immer schwindelig, ich war lichtempfindlich und mein rechtes Sichtfeld ist weggerutscht. Das hat ewig angehalten", berichtet er der Bild.

Bei dem Crash erlitt er ein Schädel-Hirn-Trauma, die neurologischen Folgen waren gravierend. "Ich war nicht mehr André, der Saxofonist", erinnert er sich.

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Seine Situation verschlimmerte sich dramatisch, als ein Neurologe bei ihm eine Depression diagnostizierte und Schnura nach eigener Aussage die fünffache Dosis Antidepressiva erhielt, die sonst zu Beginn einer Therapie verabreicht wird.

"Ich war bei meiner Mutter, lag nur auf der Couch, habe geheult, mein Körper hat gezittert. Dann hat sie den Krankenwagen gerufen. Die Ärzte meinten, ich muss in eine Psychiatrie", berichtet er von einem der prägendsten Tage in seinem Leben.

Kurz vor der Heim-EM in Deutschland war Saxofonist André Schnura wieder im Vollbesitz seiner Kräfte

Mittlerweile wird der Saxofonist für verschiedenste Events gebucht. Kommende Woche geht er auf seine erste eigene Tour.
Mittlerweile wird der Saxofonist für verschiedenste Events gebucht. Kommende Woche geht er auf seine erste eigene Tour.  © Tim Rehbein/dpa

Drei Monate lang sei er in einer Klinik in Lübeck behandelt worden, es habe aber noch mal eineinhalb Jahre gedauert, bis sein Schwindelgefühl verschwand.

Also erst relativ knapp vor Beginn der Heim-EM war er wieder im Vollbesitz seiner Kräfte, da kam schon der nächste Rückschlag, denn er verlor seinen Job.

Während der Therapie lernte der Mann aus NRW aber, in jeglichen Situationen ruhig zu bleiben, meditiert seitdem zweimal täglich.

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Mittlerweile blickt er ganz optimistisch in die Zukunft, verspürt nach seinem EM-Durchbruch enorme Vorfreude auf seine erste eigene Tour, die am 9. Oktober in Hamburg startet.

Es folgen Auftritte in sechs weiteren deutschen Städten, bei denen er ganz viel gute Laune und Liebe, passend zu seinem Tour-Motto "Love is the answer", verbreiten möchte.

Titelfoto: Christoph Schmidt/dpa

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