Von Zug erfasst: Ex-ÖFB-Nationalstürmer stirbt mit 57 Jahren

Traiskirchen (Österreich) - Wenige Tage vor dem Start der WM 2022 trauert die österreichische Fußballwelt. Der ehemalige Nationalspieler Gerhard Rodax ist im Alter von 57 Jahren bei einem mutmaßlichen Zugunfall ums Leben gekommen.

Die "blonde Rakete" Gerhard Rodax (†57, l.) 1987 beim Länderspiel der österreichischen Nationalmannschaft gegen Rumänien. (Archivfoto)
Die "blonde Rakete" Gerhard Rodax (†57, l.) 1987 beim Länderspiel der österreichischen Nationalmannschaft gegen Rumänien. (Archivfoto)  © IMAGO / Magic

Das berichtet unter anderem der ORF. Demnach wurde der Nachrichtenagentur APA der Tod des früheren ÖFB-Angreifers am Donnerstag bestätigt.

Offenbar ereignete sich der tragische Vorfall bereits am Mittwochvormittag auf den Gleisen der Südbahnstrecke bei Traiskirchen in Niederösterreich.

Laut des Berichts wurde Rodax vom Triebwagen eines Zuges erfasst und starb in der Folge an seinen Verletzungen. Der Zugführer hatte Einsatzkräften zufolge keine Chance, rechtzeitig zu bremsen.

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Darüber hinaus habe der zweifache Familienvater schon seit längerem an einer schweren Krankheit gelitten, wie aus einem Tweet seines Ex-Vereins SK Rapid Wien hervorgeht.

"Ich war geschockt, als ich vom Tod von Gerhard Rodax erfahren habe", sagte ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel (55), der eineinhalb Jahre an der Seite des Offensivakteurs bei Rapid spielte.

"Er war nicht nur ein liebenswerter und gescheiter Mensch, sondern zu der Zeit, als wir miteinander und gegeneinander gespielt haben, sicher der schnellste und leichtfüßigste Spieler, den wir in Österreich hatten."

Der ÖFB und SK Rapid Wien verabschiedeten sich auch Twitter von Gerhard Rodex

Gerhard Rodax spielte an der Seite von Bernd Schuster für Atlético Madrid

"Blonder Engel" und "blonde Rakete": Von 1990 bis 1992 war Gerhard Rodax (†57) Teamkollege des früheren deutschen Nationalspielers Bernd Schuster (62).
"Blonder Engel" und "blonde Rakete": Von 1990 bis 1992 war Gerhard Rodax (†57) Teamkollege des früheren deutschen Nationalspielers Bernd Schuster (62).  © PHILIPPE DESMAZES / AFP

Der im niederösterreichischen Tattendorf geborene Stürmer startete seine Profi-Laufbahn beim FC Admira Wacker Mödling, wo er rasch zum Leistungsträger avancierte.

Besonders seine herausragende Saison 1989/90 sollte den Fans in Erinnerung bleiben. Die "blonde Rakete" wurde mit 35 Treffern Torschützenkönig der höchsten Spielklasse des deutschen Nachbarlandes, gewann damit den Bronzenen Schuh als drittbester Knipser Europas und sicherte sich zudem den Titel als Österreichs Fußballer des Jahres 1989.

Auch im rot-weißen Trikot der Nationalauswahl sorgte der flinke Goalgetter für Furore. Beim 3:2-Erfolg im Freundschaftsspiel gegen Spanien am 28. März 1990 erzielte er den späten Siegtreffer, zudem konnte er bei der anschließenden Weltmeisterschaft in Italien ein Tor und eine Vorlage im Gruppenmatch gegen die USA verbuchen.

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In der Folge lotste Atlético Madrid den pfeilschnellen Offensiv-Allrounder in die spanische Hauptstadt, wo er an der Seite von Topstars wie Paulo Futre (56) und Bernd Schuster (62) auf Torejagd ging.

Aufgrund der damals geltenden Ausländerbeschränkung verlor er aber seinen Stammplatz und kehrte im Januar 1992 in die Heimat zurück. Insgesamt absolvierte Rodax 246 Bundesliga-Spiele für Admira und Rapid. 1996 hing er die Fußballschuhe schließlich an den Nagel.

"Gerhard war ein großartiger Mensch und ein genialer Fußballer - die ganze Fußballwelt trauert um ihn", wird Ex-ÖFB-Kollege und Werder-Bremen-Legende Andreas Herzog (54) von der Kronen Zeitung zitiert.

Solltet Ihr selbst von Suizidgedanken betroffen sein, findet Ihr bei der Telefonseelsorge rund um die Uhr Ansprechpartner, natürlich auch anonym. Telefonseelsorge, bundeseinheitliche Nummer: 08001110111 oder 08001110222 oder 08001110116123.

Titelfoto: IMAGO / Magic

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