Nur ein billiger PR-Stunt? Erste Profi-Trainerin nach zwei Wochen wieder weg!

Nailsworth (England) - Das war ein kurzes Intermezzo! Als erster Profiklub mit einer Frau als Trainerin der Männermannschaft katapultierten sich die Forest Green Rovers Anfang Juli in die Schlagzeilen, doch nun muss Hannah Dingley (39) schon wieder ihren Hut nehmen.

Hannah Dingley (39, r.) und Forest-Green-Boss Dale Vince (61) der Vorstellung der Interimstrainerin.
Hannah Dingley (39, r.) und Forest-Green-Boss Dale Vince (61) der Vorstellung der Interimstrainerin.  © IMAGO / Pro Sports Images

Nach der Entlassung von Duncan Ferguson (51) hatte die 39-jährige Waliserin am 4. Juli das Zepter beim Viertligisten aus der Grafschaft Gloucestershire im Südwesten Englands als Interimstrainerin übernommen.

Die Beförderung der vorherigen Akademieleiterin löste ein großes mediales Echo aus, da es sich um eine historische Entscheidung handelte. Noch nie zuvor stand eine weibliche Übungsleiterin im Profi-Herrenbereich an der Seitenlinie.

Nur etwa zwei Wochen später ist das geschichtsträchtige Abenteuer allerdings wieder vorbei, denn der Absteiger aus der drittklassigen League One hat am Montag David Horseman (39) als neuen Chefcoach und dauerhaften Nachfolger von Ferguson präsentiert.

Mit Brustschmerzen in die Klinik: Sorge um früheren Weltklasse-Stürmer!
Fußball International Mit Brustschmerzen in die Klinik: Sorge um früheren Weltklasse-Stürmer!

Dingley nimmt dafür erneut ihren alten Posten als Leiterin der Jugendakademie ein.

"Ich bin Hannah dankbar, dass sie die Stellung im Verein gehalten hat, während wir den gesamten Rekrutierungsprozess durchliefen", erklärte Rovers-Besitzer Dale Vince (61).

Und fügte an: "Auch wenn sie dieses Mal nicht den Spitzenjob bekommen hat, war es zweifellos eine wertvolle Erfahrung und ein großer Schritt auf ihrem Karriereweg."

Hatte Hannah Dingley eine faire Chance bei den Forest Green Rovers?

Gabriel Agbonlahor (36, l.) hat die Aktion der Forest Green Rovers kritisiert und als PR-Stunt betitelt.
Gabriel Agbonlahor (36, l.) hat die Aktion der Forest Green Rovers kritisiert und als PR-Stunt betitelt.  © EPA/HANNAH MCKAY

Zwar ist es nicht ungewöhnlich, dass eine Interimstrainerin wieder abgelöst wird, doch laut dem britischen Guardian habe Dingley nicht mal zu den mehr als 100 Kandidaten auf den permanenten Job gezählt.

Handelte es sich bei der kurzzeitigen Berufung also nur um einen effektvollen PR-Gag des Klubs, der auch als erster klimaneutraler Verein eine Vorreiterrolle einnimmt?

Zumindest Ex-Premier-League-Star Gabriel Agbonlahor (36) schlug im Interview beim Radiosender "talkSPORT" in diese Kerbe.

Nationaltorwart blamiert sich gewaltig: Ter Stegen leistet sich Riesen-Bock!
Fußball International Nationaltorwart blamiert sich gewaltig: Ter Stegen leistet sich Riesen-Bock!

"Wenn ich ganz ehrlich bin, halte ich den Vorsitzenden von Forest Green für einen sensationsgierigen Idioten. Ich habe das Gefühl, dass er das Rampenlicht liebt, es war offensichtlich ein PR-Stunt. Er hätte ihr den Job nie gegeben", sagte der langjährige Angreifer von Aston Villa.

"Mir hat das nicht gefallen, weil ich wollte, dass sie mindestens zehn Spiele bekommt und sich ausprobieren kann", erklärte Agbonlahor darüber hinaus.

Einen Tag nach ihrer Ernennung betreute Dingley das Team beim 1:1-Unentschieden im Testspiel gegen Melksham Town. Sie wird auch noch für die kommenden beiden Vorbereitungspartien gegen Coventry und die U21 des FC Everton zuständig sein.

Titelfoto: IMAGO / Pro Sports Images

Mehr zum Thema Fußball International: