"Systematisches Mobbing": Frankreich-Star gewinnt Klage gegen Ex-Klub PSG!
Paris - Am heutigen Mittwochabend (21 Uhr) kämpft PSG in München um den Einzug ins Viertelfinale der Champions League, zuvor musste der Bayern-Gegner aber bereits eine juristische Niederlage verkraften.
Wie die französische Tageszeitung L'Équipe berichtet, hat Mittelfeldspieler Hatem Ben Arfa (36) vor Gericht einen Teilerfolg gegen seinen früheren Arbeitgeber errungen.
Der 36-jährige Edeltechniker hatte den Spitzenklub des "systematischen Mobbings" bezichtigt. Er sei unmittelbar vor der USA-Reise 2017 aussortiert worden und habe daraufhin nicht mehr am Training der Profimannschaft teilnehmen dürfen.
Die Versetzung in die Reserve soll - so der Offensivakteur - keine sportlichen Gründen gehabt haben. Darüber hinaus seien Klärungsversuche seinerseits von den Verantwortlichen abgeblockt worden.
"Alle Spieler waren überrascht, dass ich nicht gespielt habe, auch Neymar, weil ich sehr gut im Training war", erklärte der Spielmacher bereits 2019 gegenüber der L'Équipe.
Der Ligue-1-Vertreter berief sich auf die Hoheit des Vereins, über die Auswahl und Trainingsbedingungen der Profis entscheiden zu dürfen - und bekam in erster Instanz Recht.
Allerdings erfüllten die Maßnahmen, die Ben Arfa offenbar zu einem Wechsel bewegen sollten, für das Berufungsgericht den Tatbestand des Mobbings.
Der 15-fache französische Nationalspieler erhält im Zuge der Verurteilung den symbolischen Euro, den er für das Mobbing gefordert hatte, sowie 100.000 Euro an ausstehenden Gehaltszahlungen und ethischen Prämien.
Hatem Ben Arfa spielte bereits für PSG, OGC NIzza, Girondins Bordeaux und OSC Lille
Insgesamt hatte der Dribbelkünstler eigentlich 7,7 Millionen Euro von PSG verlangt, unter anderem für die entgangenen Boni während der 15-monatigen Spielpause infolge der Ausbootung. Diese Anklagepunkte wies das Gericht jedoch ab.
Ben Arfa wechselte 2016 von OGC Nizza an die Seine und absolvierte in zwei Jahren immerhin 32 Partien, wobei er vier Treffer und sieben Assists beisteuerte.
Anschließend war der technisch versierte Linksfuß noch für Stade Rennes, Real Valladolid, Girondins Bordeaux und zuletzt OSC Lille am Ball. Seit Sommer 2022 ist er allerdings vereinslos.
Titelfoto: MIGUEL MEDINA / AFP