PSG vielleicht bald ohne Kohle: Lässt Katar seinen Vorzeige-Klub jetzt fallen?
Paris - Droht dem französischen Spitzenklub Paris Saint-Germain jetzt der Super-GAU? Vereinsboss Nasser Al-Khelaifi (51) steckt im juristischen Schlamassel, weshalb die millionenschwere Rückendeckung unterm Eiffelturm am seidenen Faden hängen soll.

Wie RMC Sport berichtet, sind die Mächtigen in Katar gar nicht erfreut über die Ermittlungen gegen den PSG-Präsidenten und Vorsitzenden von QSI, der sportlichen Investmentgruppe ihres Staatsfonds.
Daher ziehe man demzufolge sogar in Erwägung, sich zumindest teilweise aus Frankreich zurückzuziehen und der Mediengruppe beIN Sports sowie dem Tabellenführer der Ligue 1 den Geldhahn abzudrehen.
"Die Katarer haben genug von all diesen Missbräuchen", verriet eine regierungsnahe Quelle dem Radiosender. "Falsche Gerichtsverfahren, Erpressungen, tägliche Kritik und Schuldzuweisungen - immer wenn Frankreich Probleme hat, ist es ihre Schuld."
Dieses Mal geht es um einen möglichen Bestechungsskandal im Zusammenhang mit dem Medienkonzern Lagardére. Bereits 2018 soll eine Tochtergesellschaft des katarischen Fonds Stimmen im Vorstand gekauft haben, um mehr Einfluss zu erlangen.
Al-Khelaifi sei dabei federführend gewesen und habe seine Beziehungen spielen lassen, wie die Tageszeitung Le Parisien erfahren haben will.
PSG-Boss Nasser Al-Khelaifi weist die Vorwürfe zurück

Eine Quelle aus Justizkreisen habe dem Blatt zudem bestätigt, dass der 51-Jährige am 5. Februar im Zuge der Ermittlungen schließlich wegen Beihilfe zum Amtsmissbrauch und möglicher Einflussnahme angeklagt wurde.
Für den PSG-Boss wäre es nicht der erste Rechtsstreit, schon 2019 war wegen des Verdachts der Korruption in Verbindung mit zwei Bewerbungen für die Leichtathletik-WM Anklage gegen ihn erhoben worden. 2023 wurde das Verfahren allerdings eingestellt.
Laut Le Parisien weist der Geschäftsmann aus Doha die neuen Anschuldigungen ebenfalls entschieden zurück.
Sollte sich der juristische Ärger aber tatsächlich auf das Engagement bei PSG auswirken, dann droht dem Serienmeister eine Zeitenwende.
Seit der Übernahme durch QSI im Jahr 2011 hat der Verein rund 1,8 Milliarden Euro in neue Spieler gepumpt und nur einen Bruchteil davon eingenommen. Ohne Unterstützung aus der Wüste dürfte das nicht mehr möglich sein.
Titelfoto: Bildmontage: Tom Weller/dpa, Geoffroy Van der Hasselt / AFP