Rio de Janeiro - Das brisante Fla-Flu-Derby hielt, was es versprach! Das Spitzenspiel der Campeonato Brasileiro Serie A zwischen Flamengo und Fluminense Rio de Janeiro endete in der Nacht von Sonntag auf Montag mit 1:2 (0:1). Doch die sportlichen Highlights rückten (mal wieder) ein wenig in den Hintergrund.

Denn nachdem Gäste-Ersatzmann David Braz bereits in der 6. Minute von der Bank aus gemeckert hatte, sah er zunächst die Gelbe und anschließend auch noch die Gelb-Rote Karte.

Richtig hitzig wurde es dann in der Schlussphase. Nach einem Foul von Flamengo-Flügelwirbler Marinho an Ex-Sevilla-Star Ganso gerieten einige Spieler der beiden Rivalen aneinander. Marinho schubste den früheren Selecao-Nationalsechser Felipe Melo, der diese "nette" Geste erwiderte.

Dann wurde Marinho von hinten von gleich mehreren Leuten zu Boden geschubst. Es kam in der Folge zu weiteren Rempeleien, Schimpfereien und Drohgebärden. Schiedsrichter Raphael Claus behielt im altehrwürdigen Estadio Jornalista Mario Filho, besser bekannt als Maracana, aber die Übersicht.

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Er schickte Marinho und Everton von Flamengo sowie Manoel und Caio Paulista von Fluminense vom Feld, nachdem er sich das Handgemenge zuvor noch mal in der Review Area angeschaut und weitere Tätlichkeiten entdeckt hatte.

Davor hatten Zehntausende Fans fußballerisch einiges geboten bekommen. Ganso schoss die Gäste vom Elfmeterpunkt mit 1:0 in Führung (45. Minute), die Nathan in der zweiten Halbzeit ausbaute (76.). Doch die Hausherren schlugen durch den brasilianischen Nationalstürmer Gabriel Barbosa kurz vor dem Ende zurück (83.) und sorgten somit für ein umkämpftes Finish der Partie.

Denn für beide geht es noch darum, Vizemeister zu werden. Palmeiras Sao Paulo (57 Punkte) ist wahrscheinlich nicht mehr einzuholen, doch Fluminense (48) zog an Flamengo (45) durch den Auswärtserfolg vorbei, auch Internacional Porto Alegre (46) liegt vor dem "Regattaverein" und kann in der Nacht von Montag auf Dienstag sogar noch nachlegen.

Für Flamengo gilt es deshalb nun, die sportlichen Wunden zu lecken und noch mal in die Erfolgsspur zu finden, schließlich sind in Brasilien nur noch elf Spieltage zu absolvieren. Nach zuletzt 19 ungeschlagenen Partien in Folge sollte das für den Spitzenverein nicht allzu schwer sein.

Neben der Liga wirft übrigens auch das Finale der südamerikanischen Champions League, der Copa Libertadores, am 29. Oktober seine Schatten voraus.

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Dort sind die Rot-Schwarzen gegen Serie-A-Konkurrent Athletico Paranaense (Tabellensechster) der Favorit. Immerhin stehen mit David Luiz (einst FC Chelsea, FC Arsenal, FC Paris Saint-Germain), Filipe Luis (Atletico Madrid), Arturo Vidal (FC Bayern München, Bayer 04 Leverkusen) und Diego (SV Werder Bremen, VfL Wolfsburg) gleich mehrere frühere Weltstars im Kader.

Dazu mit Barbosa, Everton Ribeiro und Pedro drei brasilianische Nationalangreifer und mit Giorgian de Arrascaeta eine Stammkraft im Uruguay-Trikot. Wenig verwunderlich, dass Flamengo da in ganz Südamerika zu den besten Mannschaften zählt.