Coventry (England) - Hollywoodreife Vorstellung des AFC Wrexham! Der Fünftligist aus Wales übertraf am Samstagabend alle Erwartungen und setzte sich in der dritten Runde des FA Cups gegen Coventry City durch. Da blieb sogar dem berühmten Besitzer Ryan Reynolds (46) die Spucke weg.

"Ich bin völlig sprachlos. Dieser Klub. Diese Gemeinschaft. Das Herzblut, das in diesen unglaublichen Überraschungssieg des AFC Wrexham geflossen ist", schrieb der 46-jährige "Deadpool"-Darsteller nach Abpfiff in seiner Instagram-Story.

Die Begeisterung war verständlich, immerhin hatten sich die "Roten Drachen" gerade zum ersten Mal seit fast einem Vierteljahrhundert für die vierte Runde des ältesten Pokalwettbewerbs der Welt qualifiziert und den Zweitligisten aus den West Midlands beim 4:3-Spektakel vom heimischen Platz gefegt.

Dabei gab der Underdog vom Anpfiff weg den Ton an und belohnte sich bereits in der zwölften Minute. Nach einer Flanke von der rechten Seite sprang Sam Dalby (23) in der Mitte am höchsten, bugsierte die Kugel per Kopf über die Linie und erfüllte die Luft in der Coventry Building Society Arena mit dem einzigartigen Duft einer möglichen Sensation.

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Nur rund sechs Zeigerumdrehungen später ließ Elliot Lee (28) dann alle Dämme brechen und schlenzte das Leder wunderschön aus gut 25 Metern von der linken Seite neben den rechten Pfosten in die Maschen - Traumtor!

Noch war der Favorit allerdings nicht geschlagen. In der 36. Minute verkürzte Ben Sheaf (24) mit einem strammen Flachschuss aus 14 Metern für die Hausherren.

Wrexham ließ sich jedoch nicht beeindrucken und machte weiter Druck. Sechs Minuten war die Nachspielzeit des ersten Durchgangs bereits alt, da stellte Thomas O'Connor (23) den Zwei-Tore-Abstand per Kopf infolge eines langen Einwurfs wieder her.

Auch nach dem Seitenwechsel behielt der unterklassige Gast die Oberhand, zudem blockte Innenverteidiger Jonathan Panzo (22) einen O'Conner-Abschluss mit eben jenem Körperteil regelwidrig, wodurch der Referee auf den Punkt zeigte.

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AFC-Knipser Paul Mullin (28) trat an und verwandelte eiskalt rechts unten zum vermeintlich vorentscheidenden 4:1 (58. Minute).

Ganz so geräuschlos wie wahrscheinlich gewünscht brachte das Team von Coach Phil Parkinson (55) die Führung allerdings nicht über die Ziellinie.

Der eingewechselte Ex-Paulianer Viktor Gyökeres (24, 69.) sowie Kasey Palmer (26, 76.) machten es noch mal spannend, am Ende triumphierte David aber dennoch über Goliath.

Besonders der vierte Wrexham-Torschütze Paul Mullin dürfte mittlerweile auch einem breiteren Publikum bekannt sein.

Mit 17 Treffern führt der 28-jährige Angreifer nicht nur die klubinterne Scorerliste an, darüber hinaus ist er einer der Stars der Doku-Serie "Welcome to Wrexham" des US-amerikanischen TV-Senders "FX", die hierzulande beim Streaminganbieter Disney+ ausgestrahlt wird.

Darin beleuchtet der 1873 gegründete Traditionsverein in Zusammenarbeit mit dem Sender die Geschehnisse seit der Übernahme durch die beiden Schauspieler Ryan Reynolds und Rob McElhenney (45) im November 2020.

Die stetig wachsende Popularität des AFC - vor allem in den Vereinigten Staaten - führte dort sogar bereits zu einer Explosion der TV-Quote. So verzeichnete der US-Sportsender ESPN schon in der zweiten FA-Cup-Runde einen Anstieg der Zuschauerzahlen um 858 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie World Soccer Talk vermeldete.

Laut der ESPN-Kommunikationsabteilung ist der kleine Klub aus dem Nordosten von Wales zu großen Teilen dafür verantwortlich.