Trainer verteidigt Prügel-Attacke auf Schiedsrichter - und bereut es sofort!

İnegöl (Türkei) - Im Eifer des Gefechts kann einem Trainer schon mal eine unüberlegte Aussage herausrutschen. Bülent Akan (49) von Erzincanspor ist am Wochenende aber nicht nur weit übers Ziel hinausgeschossen, sondern hat sich dazu auch noch vor eine Kamera gestellt - und seine Worte umgehend bereut.

Bülent Akan (49, r.) sorgte mit einem verbalen Fehltritt für den nächsten Schiri-Eklat in der Türkei.
Bülent Akan (49, r.) sorgte mit einem verbalen Fehltritt für den nächsten Schiri-Eklat in der Türkei.  © Screenshot/X/Haber

Als der Coach nach der 0:2-Niederlage des türkischen Drittligisten bei İnegölspor vors Mikrofon trat, ließ er seinem Ärger über das Spiel und insbesondere über die Leistung des Schiedsrichtergespanns um Yusuf Aydin freien Lauf.

"Elfmeter werden nicht gegeben, dann werden Tore nicht gegeben und so was", erklärte der 49-Jährige noch im vertretbaren Rahmen. Anschließend ging sein Temperament jedoch mit ihm durch.

"Mit solchen Schiris kannst du keine Saison zu Ende spielen. Natürlich tut es uns leid, dass der Präsident von Ankaragücü den Schiedsrichter geschlagen hat, aber ganz ehrlich, die haben das verdient", platzte es aus dem Übungsleiter heraus.

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Damit spielte Akan auf den skandalösen Vorfall vom 11. Dezember 2023 an. Damals hatte Faruk Koca (59) dem Referee Halil Umut Meler (37) nach Abpfiff der Partie zwischen Ankaragücü und Rizespor mit der Faust ins Gesicht gehauen.

Der Unparteiische musste in der Folge sogar ins Krankenhaus eingeliefert werden. Kurz darauf erklärte Klubboss Koca seinen Rücktritt, ehe er vom türkischen Fußballverband (TFF) lebenslang gesperrt wurde.

Interview mit Bülent Akan auf X

Bülent Akan bereut seine Aussage noch vor der Kamera

Faruk Koca (59, l.) schlug im Dezember auf Schiri Halil Umut Meler (37, am Boden) ein.
Faruk Koca (59, l.) schlug im Dezember auf Schiri Halil Umut Meler (37, am Boden) ein.  © depo photos / AFP

Offenbar realisierte Akan seinen gedankenlosen Fehler umgehend und zuckte regelrecht zusammen, doch da war es bereits zu spät: "Mein Gott, lösch' das, bitte", flehte er den Reporter an. "Wir sind live auf Sendung", so dessen Antwort.

Mit dem Entsetzen über die eigenen Worte im Gesicht gratulierte er dem Kontrahenten dann noch zum Sieg, bevor er sich ganz schnell aus dem Staub machte.

Noch ist nicht klar, ob der Erzincanspor-Trainer für seinen verbalen Ausrutscher vom Verband bestraft wird.

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Allerdings stellte sich die TFF zuletzt rigoros vor die eigenen Unparteiischen und selbst der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdoğan (69) erklärte nach dem Prügel-Eklat: "Jeder, der Schiedsrichter ins Visier genommen und Verbrechen gegen Schiedsrichter gefördert hat, ist an diesem abscheulichen Verbrechen beteiligt."

"Die unverantwortlichen Äußerungen von Vereinspräsidenten, Managern, Trainern und Fernsehkommentatoren gegenüber Schiedsrichtern haben heute den Weg für diesen abscheulichen Angriff geebnet."

Titelfoto: Screenshot/X/Haber

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