Trainingsgruppe "Speckis"? Deutscher Coach soll Spieler gemobbt haben!

Breda (Niederlande) - Am Mittwoch musste Peter Hyballa (47) beim niederländischen Zweitligisten NAC Breda seinen Hut nehmen. Der vorzeitige Rauswurf des deutschen Trainers wird dabei mal wieder von unschönen Nebengeräuschen und schweren Vorwürfen begleitet.

Nach neun Monaten in Breda muss sich Peter Hyballa (47) einen neuen Job suchen.
Nach neun Monaten in Breda muss sich Peter Hyballa (47) einen neuen Job suchen.  © IMAGO / Pro Shots

Der in Bocholt geborene Übungsleiter hatte den Klub erst im vergangenen Januar übernommen und anschließend mit einer starken Rückrunde in die Aufstiegs-Play-offs geführt.

Auch wenn es am Ende nicht zum Sprung in die erstklassige Eredivisie reichte, sei das "gute Arbeit" gewesen, wie es in der offiziellen Vereinsmitteilung anerkennend hieß.

Demnach gab es allerdings zwischenmenschliche Differenzen. Zwar schob Breda-Boss Peter Maas (54) auch eine mangelnde "Weiterentwicklung" als Grund vor, fügte dann aber an, dass "die Zusammenarbeit zwischen dem Trainer und seinem Arbeitsumfeld unzureichend wurde. Als Management glauben wir nicht, dass diese Situation repariert werden kann."

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Ins Detail wollte der Technische Direktor nicht gehen, es blieb bei der etwas kryptischen Aussage.

Dafür dröselte das niederländische Fußballmagazin Voetbal International den Fall Hyballa in all seine mutmaßlich pikanten Einzelheiten auf.

Demzufolge soll der Ex-Coach von Alemannia Aachen im Training nämlich "manisch" agiert und seine Schützlinge sogar gemobbt haben.

Peter Hyballa eckte bereits in der Vergangenheit an

In der Saison 2010/11 stand Peter Hyballa (47) bei Alemannia Aachen an der Seitenlinie. Darüber hinaus war er hierzulande auch in den Jugendbereichen von Bayer Leverkusen, Borussia Dortmund, Arminia Bielefeld und dem VfL Wolfsburg aktiv. (Archivfoto)
In der Saison 2010/11 stand Peter Hyballa (47) bei Alemannia Aachen an der Seitenlinie. Darüber hinaus war er hierzulande auch in den Jugendbereichen von Bayer Leverkusen, Borussia Dortmund, Arminia Bielefeld und dem VfL Wolfsburg aktiv. (Archivfoto)  © Friso Gentsch dpa/lni

Er soll die Kicker dabei im Zuge der regelmäßigen Einheiten aufgrund ihres Aussehens oder Charakters aufgeteilt haben. Eine Gruppe mit Spielern, die er als "zu dick" befand, habe er dann "die Speckis" getauft.

Auch Stürmer Jort van der Sande (27) sei nach der besten Saison seiner Karriere mit 13 Treffern und zehn Assists bei den "Speckis" gelandet und vom 47-jährigen Coach wiederholt als "Weichei" beschimpft worden.

Der Stürmer suchte kurz vor Ende der Transferperiode das Weite und wechselte zum Ligakonkurrenten ADO Den Haag.

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Die Verantwortlichen seien entsetzt gewesen, wie "Spieler kaputt gemacht wurden". Dennoch habe man gehofft, die Situation in den Griff zu kriegen, fühle sich nun aber "als ganzer Verein krachend gescheitert".

Es sind derweil nicht die ersten Anschuldigungen jener deftigen Sorte, mit denen sich der Weltenbummler konfrontiert sieht.

Vor seinem Aus beim dänischen Klub Esbjerg fB hatten ihm 21 Spieler mit einem offenen Brief an die Vereinsführung ihr Misstrauen ausgesprochen. Hyballa sei menschlich sowie fachlich nicht für den Job geeignet und würde mit seinen überharten Trainingsmethoden ihre Gesundheit gefährden.

Der Coach wies die Vorwürfe damals entschieden zurück, sprach seinerseits von "Mobbing" und einem "Komplott". Zu den neuen Unterstellungen hat er sich bislang nicht geäußert.

Titelfoto: IMAGO / Pro Shots

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