Trotz Durchmarsch in die 2. Liga: Deutscher Ex-Nationalspieler gefeuert!

Leoben (Österreich) - Paukenschlag in der Steiermark! Eigentlich lief es für den ehemaligen Bundesliga-Knipser Carsten Jancker (49) bei seiner dritten Station als Chefcoach lange Zeit wie am Schnürchen, doch am Sonntag zeigte das schnelllebige Fußballgeschäft mal wieder sein kurzes Gedächtnis.

Seine ersten Gehversuche als Trainer unternahm Carsten Jancker (49, l.) beim österreichischen Spitzenklub Rapid Wien. (Archivfoto)
Seine ersten Gehversuche als Trainer unternahm Carsten Jancker (49, l.) beim österreichischen Spitzenklub Rapid Wien. (Archivfoto)  © dpa/EPA/Peter Schneider

Der österreichische Zweitligist DSV Leoben hat sich nach zwei äußerst erfolgreichen Jahren vom 33-fachen deutschen Nationalstürmer getrennt.

"Carsten ist ein herausragender Trainer und Mensch, der sich stets mit Leidenschaft und Hingabe für unseren Klub eingesetzt hat", erklärte Obmann Mario Bichler im offiziellen Statement des Klubs. "Wir sind ihm zu tiefem Dank verpflichtet, für jene Zeit, die er bei uns in Leoben war."

Der Verein wolle sich nun im Sportbereich "völlig neu" ausrichten und den Spielbetrieb nach Infos der Kronen Zeitung in eine GmbH ausgliedern.

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Dennoch kommt der personelle Wechsel auf der Trainerbank sehr überraschend, denn Jancker hatte den DSV erst im Sommer 2021 übernommen und anschließend aus der viertklassigen Landesliga per Durchmarsch in die 2. Liga geführt.

Die Verpflichtung war damals als "Sensation" und Aufbruch "in ein neues Zeitalter" von Leoben gefeiert worden. Der frühere Angreifer des FC Bayern München hielt das Versprechen und holte mit dem Traditionsklub in der Folge zwei Meistertitel sowie die damit verbundenen Aufstiege.

Carsten Jancker muss nach nur zwei Niederlagen in Serie gehen

Mit der deutschen Nationalmannschaft schaffte es Carsten Jancker (49, M.) bei der WM 2002 bis ins Finale. (Archivfoto)
Mit der deutschen Nationalmannschaft schaffte es Carsten Jancker (49, M.) bei der WM 2002 bis ins Finale. (Archivfoto)  © Toru Yamanaka/AFP

In insgesamt 67 Partien an der Seitenlinie fuhr Jancker außerdem starke 49 Siege bei einem Punkteschnitt von 2,31 Zählern pro Begegnung ein.

Auch der Start in die aktuelle Spielzeit glückte dem 49-jährigen Übungsleiter und seinem Team, der DSV gewann drei Duelle am Stück. Zuletzt setzte es gegen den SV Ried und den First Vienna FC aber zwei Pleiten.

Die haben den Bogen offenbar bereits überspannt, weshalb der vierfache Deutsche Meister einen Tag vor seinem 49. Geburtstag am heutigen Montag seinen Hut nehmen musste. "Es war ein längerer Prozess. Wir haben vor allem die Energie nicht mehr gesehen, die uns in den vergangenen zwei Jahren so ausgezeichnet hat", erläuterte Bichler die Entscheidung weiter.

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Darüber hinaus trennte sich der Zweitliga-Aufsteiger auch von Sportdirektor Viktor Stevanovic (26). Janckers Nachfolger soll noch an dessen Ehrentag vorgestellt werden, als heißester Anwärter auf den Posten gilt der derzeitige Scouting-Chef Rene Poms (48).

Der in Grevesmühlen geborene Ex-Profi war hierzulande zwischen 1996 und 2002 für den Rekordmeister aus München am Ball und kickte nach einem Abstecher zum italienischen Erstligisten Udinese Calcio auch noch für den 1. FC Kaiserslautern.

2010 beendete er seine aktive Karriere beim SV Mattersburg in Österreich, anschließend blieb er seiner neuen Wahlheimat als Trainer treu. Vor dem Amtsantritt in der Steiermark war er im Jugendbereich und als Co-Trainer von Rapid Wien, beim SV Horn sowie beim FC Marchfeld tätig.

Titelfoto: Toru Yamanaka/AFP

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