Wenn der Platz zum Schlachtfeld wird: Fans rasten nach Last-Minute-Tor völlig aus!

Curitiba (Brasilien) - Mit vier Meisterschaften, sechs Pokalsiegen und zwei Copa-Libertadores-Trophäen gehört Cruzeiro Belo Horizonte zu den erfolgreichsten Klubs in Brasilien, im Moment ringt der Traditionsverein allerdings um den Klassenerhalt. Dabei haben die Fans den Begriff Abstiegskampf wohl etwas zu wörtlich genommen.

Nach dem späten Tor brach plötzlich eine Massenschlägerei aus.
Nach dem späten Tor brach plötzlich eine Massenschlägerei aus.  © Screenshot/X/enrick_1011

Am Samstag gastierten die "Himmlischen", für die einst Superstars wie Ronaldo (47), Rivaldo (51) oder Giovane Élber (51) ihre Schuhe schnürten, zum Kellergipfel der Série A beim Coritiba FC.

Das Duell des Siebzehnten gegen den Neunzehnten hielt lange große Spannung, aber keine Tore bereit. Erst in der Nachspielzeit gelang Robson (32) infolge eines Freistoßes der 1:0-Führungstreffer für die Hausherren.

Feiern konnten die Coritiba-Kicker die späte Erlösung aber kaum, denn unmittelbar danach brach die Hölle im Vila Capanema los. Plötzlich stürmten zahlreiche Zuschauer aus dem Auswärtsblock von Belo Horizonte auf den Rasen und trieben die Spieler dadurch schnell in die Katakomben, wie in Internet-Videos des Vorfalls zu sehen war.

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Offenbar fühlten sich die gegnerischen Anhänger von der Invasion provoziert, denn anschließend verschafften sich auch mehrere Heim-Fans Zugang zum Platz.

Dort fielen die beiden aufgepeitschten Meuten dann übereinander her. Fäuste und Gegenstände flogen, Tritte wurden ausgetauscht, während das völlig überforderte Sicherheitspersonal die Lage vergeblich zu beruhigen versuchte.

Video der Platz-Prügelei in Brasilien auf X

Coritiba FC verurteilt die Ausschreitungen im eigenen Stadion

Beide Fanlager kletterten über die Absperrungen und prügelten sich auf dem Feld.
Beide Fanlager kletterten über die Absperrungen und prügelten sich auf dem Feld.  © Screenshot/X/enrick_1011

Laut einem Bericht der brasilianischen Zeitung Globo konnte der Tumult erst mit der Ankunft der Militärpolizei aufgelöst werden. Zurück sei ein chaotisches Schlachtfeld mit verlorenen Schuhen und zerstörten Werbetafeln geblieben.

Kurioserweise entschied sich der Schiedsrichter demzufolge nach einer etwa halbstündigen Unterbrechung, die letzten Momente der Partie trotzdem noch unter Polizeischutz auszuspielen. Am 1:0-Endstand änderte sich aber nichts mehr.

Die Gastgeber haben sich mittlerweile in einem offiziellen Statement zu den Geschehnissen geäußert und die Ausschreitungen "aufs Schärfste" verurteilt.

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"Der Coritiba FC spricht sich vehement gegen den Platzsturm nach dem Tor aus, der von den Fans von Cruzeiro initiiert wurde und zu großen Unruhen geführt hat", hieß es in der Mitteilung.

Und weiter: "Situationen wie diese sind inakzeptabel und schaden nur den Vereinen und dem brasilianischen Fußball. Der Klub arbeitet daran, die Eindringlinge und die Verantwortlichen des Vorfalls zu identifizieren."

Cruzeiro-Geschäftsführer Gabriel Lima forderte gegenüber Globo harte Strafen für die Unruhestifter, kritisierte aber auch die Bedingungen im Stadion des Gegners.

"Wie dürfen wir in einem Stadion mit dieser Infrastruktur spielen?", fragte sich der Klubboss. "Wie ist es möglich, dass wir bei einem so wichtigen Spiel in einem Stadion spielen, in dem es nicht die geringsten Sicherheitsauflagen für die Spieler und die Fans selbst gibt?"

Titelfoto: Screenshot/X/enrick_1011

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