Abstiegskampf in der Regionalliga Nordost: Gewissheit erst drei Wochen nach Saisonende!

Leipzig - Die Abstiegsregelung in der Regionalliga Nordost ist ziemlich komplex. Wie viele Teams den Gang in die fünftklassige Oberliga antreten müssen, hängt nicht nur von den Absteigern aus der 3. Liga ab.

FC Viktoria 1889 Berlin oder Hallescher FC: Wenn überhaupt müsste nur einer der Nordost-Vertreter in die Regionalliga absteigen.
FC Viktoria 1889 Berlin oder Hallescher FC: Wenn überhaupt müsste nur einer der Nordost-Vertreter in die Regionalliga absteigen.  © imago/Jan Huebner

In der kommenden Regionalliga-Saison 2022/23 sollen - wenn es nach dem Nordostdeutschen Fußballverband (NOFV) geht - wieder 18 statt wie derzeit 20 Mannschaften in der Nordost-Staffel stehen. So wird es auch kommen.

Vor der aktuellen Spielzeit konnte dies aber noch nicht sicher vorhergesagt werden, da es auch fünf Szenarien gab, die eine Absenkung auf nur 19 oder sogar keine Veränderung der Staffelstärke hätten möglich gemacht.

  • Absteiger aus der 3. Liga:
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Zwar befinden sich im Drittliga-Abstiegskampf aus dem NOFV-Gebiet noch der Hallesche FC (39 Punkte, zwei verbleibende Spiele) und Aufsteiger FC Viktoria 1889 Berlin (37 Punkte, noch ein Match).

Doch im Fahrstuhl runter in die Regionalliga ist neben den Würzburger Kickers, dem TSV Havelse und Türkgücü München nur noch ein Platz zu vergeben, den aktuell der SC Verl (36 Punkte, noch zwei Partien) innehat, den er aber noch an fünf andere Klubs abgeben könnte.

Wenn überhaupt müsste also Halle ODER Viktoria Berlin runter - nicht aber beide.

Zehn mögliche Szenarien gab es vor der aktuellen Saison 2021/2022 in Sachen Auf- und Abstiegsregelung beim NOFV. Stand jetzt sind nur noch A-D möglich.
Zehn mögliche Szenarien gab es vor der aktuellen Saison 2021/2022 in Sachen Auf- und Abstiegsregelung beim NOFV. Stand jetzt sind nur noch A-D möglich.  © Nordostdeutscher Fußballverband

Regionalliga Nordost: Wer darf bleiben, wer muss runter?

Steigt der wahrscheinliche Meister BFC Dynamo über die Relegation nicht in die 3. Liga auf, müsste ein weiterer Regionalligist runter.
Steigt der wahrscheinliche Meister BFC Dynamo über die Relegation nicht in die 3. Liga auf, müsste ein weiterer Regionalligist runter.  © Picture Point/Gabor Krieg
  • Aufsteiger in die 3. Liga

Wenn die Regionalliga-Saison nächste Woche Sonntag (15. Mai) mit zehn Parallelspielen beendet wurde, muss ein Team auf jeden Fall noch zittern. Zwar steht dann seit dem Vortag fest, ob der HFC oder Viktoria absteigen - was auch einen zusätzlichen Absteiger von der Regionalliga in die Oberliga bedeuten würde.

Allerdings kommt es auch noch darauf an, ob der höchstwahrscheinliche Meister BFC Dynamo in der Relegation gegen den Nord-Meister (VfB Oldenburg oder SC Weiche Flensburg 08) den Aufstieg in die 3. Liga schafft. Wenn nicht, müsste ein weiterer Regionalligist runter in die Oberliga, um die 18er-Staffelgröße wiederherzustellen.

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Erst am 4. Juni - drei Wochen nach Regionalliga-Ende - findet das Relegations-Rückspiel statt. Bis dahin drücken die Kellerkinder dem Nordost-Meister die Daumen.

  • Mögliche Szenarien

Drei Regionalligisten müssen auf jeden Fall in die Oberliga. Der VfB Auerbach und Schlusslicht SV Tasmania Berlin sind zwei Spieltage vor Saisonende schon nicht mehr zu retten. Auch der Tabellen-Achtzehnte - derzeit der FSV Optik Rathenow - muss zwingend absteigen.

Sollte der mögliche Meister BFC den Aufstieg verpassen, kommt mit dem Siebzehnten ein viertes Team dazu - aktuell der FSV Union Fürstenwalde. Und wenn dann auch noch Halle oder Viktoria runterkommen, wäre auch der FC Eilenburg als jetzt Sechzehnter weg.

In den verbleibenden beiden Begegnungen müssen die Nordsachsen (33 Punkte) demnach alles versuchen, um noch den ZFC Meuselwitz (37) und/oder den VfB Germania Halberstadt (38) einzuholen. Andererseits besteht auch die Gefahr, dass Eilenburg noch von Fürstenwalde oder Rathenow eingeholt wird, die am kommenden Sonntag (8. Mai, 13 Uhr) im Abstiegskrimi aufeinandertreffen.

Gelbe Karte für den FSV Optik Rathenow: Die Brandenburger müssen auf Schützenhilfe hoffen, um nicht abzusteigen. Im schlimmsten Fall sind sie aber nicht mehr zu retten.
Gelbe Karte für den FSV Optik Rathenow: Die Brandenburger müssen auf Schützenhilfe hoffen, um nicht abzusteigen. Im schlimmsten Fall sind sie aber nicht mehr zu retten.  © Picture Point/Gabor Krieg

Zwei Oberligisten steigen sicher in die Regionalliga Nordost auf

Der FC Rot-Weiß Erfurt (hier Artur Mergel) hat die besten Karten im Aufstiegsrennen der NOFV-Oberliga Süd.
Der FC Rot-Weiß Erfurt (hier Artur Mergel) hat die besten Karten im Aufstiegsrennen der NOFV-Oberliga Süd.  © IMAGO/Bild13

Die jeweiligen Meister der NOFV-Oberliga-Staffeln Nord und Süd dürfen sich auf ein sicheres Ticket für die kommende Regionalliga-Spielzeit 2022/23 freuen.

Wegen des Zeitdrucks wurde die Saison von eigentlich 38 auf 33 Spieltage verkürzt. Spätestens am 18. Juni wird also feststehen, wer aus den beiden Staffeln hochdarf.

Im Süden ist der FC Rot-Weiß Erfurt heißester Anwärter auf den Aufstieg, hat acht Punkte Vorsprung auf den zweitplatzierten VFC Plauen und zudem noch zwei ausstehende Partien in der Hinterhand.

Im Norden ist es ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen dem FC Hertha 03 Zehlendorf (25 Spiele/51 Punkte), der SpVg Blau-Weiß 90 Berlin (24/50), dem Greifswalder FC (24/50), dem Rostocker FC 1895 (24/49) und dem Charlottenburger FC Hertha 06 (25/48).

Titelfoto: Bildmontage: Picture Point/Gabor Krieg

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