Wenige Stunden vor dem Auftakt: Regionalliga-Absteiger hat nur fünf Spieler unter Vertrag!
Berlin - Am Sonntag startet Regionalliga-Nordost-Absteiger Viktoria Berlin bei Croatia Berlin (Anstoß: 14.30 Uhr) in die NOFV-Oberliga-Nord. Doch mit welchem Aufgebot ist komplett offen.
Alles in Kürze
- Viktoria Berlin startet in die NOFV-Oberliga-Nord mit nur fünf Spielern unter Vertrag.
- Der Verein hat aufgrund von Insolvenz und kurzer Planungsphase Schwierigkeiten.
- Sportlicher Leiter Rocco Teichmann wird den Kader mit Akteuren der U23 und U19 auffüllen.
- Topspieler Enes Küc fehlt verletzt und konzentriert sich auf andere Aktivitäten.
- Viktoria Berlin wird nicht mit einem Punktemalus in die Saison starten.

Stand Samstagvormittag hat der Verein erst die Verträge von fünf Spielern öffentlich bestätigt. Die Folgen des vorläufigen Insolvenzverfahrens und der kurzen Planungsphase wirken nach.
Auf TAG24-Anfrage teilt Viktorias Rocco Teichmann (39) mit: "Wir werden mit einem Aufgebot starten, welches den Statuten entspricht und auch Wechselspieler enthält."
Allerdings lässt der Sportliche Leiter durchblicken, dass zum ersten Spiel der Kader notgedrungen mit Akteuren der U23 und U19 aufgefüllt werden könnte.
Zumal Enes Küc (28), der einzig Verbliebene, verletzt fehlen werde. Der Topspieler setzt nicht mehr alles auf die Karte Fußball, betreibt dem Vernehmen nach in Berlin inzwischen einen Späti und ging den steinigen Weg mit.
Immerhin wird Viktoria nicht mit dem befürchteten Malus von minus neun Punkten in die Saison gehen. Dies regele die NOFV-Spielordnung.
Viktoria Berlin bleibt ein großes Fragezeichen, Rocco Teichmann ist zurück

Dennoch arbeitet Teichmann unmittelbar vor dem Saisonauftakt unter Hochdruck. Er muss binnen weniger Tage nicht nur die Kaderplanung und Organisation der Profis, sondern auch der U19 und U17 stemmen. Erstere startet ebenfalls Sonntag.
Seine Rückkehr ist ein kleiner Hoffnungsschimmer für die ausgegliederte Profiabteilung, die auch nach dem Abstieg in der Form weiterexistiere.
Teichmann hatte im August vergangenen Jahres als Geschäftsführer abgedankt - aufgrund ungewisser Zukunft des Vereins.
Ein Jahr später sind die Himmelblauen nur noch Fünftligist. Viele Beobachter fragten sich, warum Teichmann ausgerechnet am Tiefpunkt der Ereignisse zurückkehre.
Gegenüber TAG24 erklärt er: "Zwei, drei Leute haben mich gebeten zurückzukommen und aufgrund der schwierigen Lage zu helfen. Ich möchte die erfolgreiche Vergangenheit mit Drittliga-Aufstieg und Sieg des Berliner Pokals nicht vergessen, auch wenn die vergangenen zehn Monate für den Verein eine Katastrophe waren. Jetzt probiere ich, das Schiff in die richtige Richtung zu lenken, wenngleich noch nicht alles reibungslos läuft."
Nach seinen Angaben pflege er mit Geschäftsführer Massud Khaleqi einen regelmäßigen Austausch, habe das Gefühl, dass es vorangehe. Und er betont: "Ich mache das nicht, weil ich hier kurzfristig vier Wochen helfen will."
Titelfoto: imago / Picture Point