Schluss nach mehr als 100 Jahren: Fußball-Magazin muss eingestellt werden
Berlin - Ein Traditions-Magazin muss aufgeben: Für die Berliner Fußball-Woche hat mit der heutigen Ausgabe die letzte Stunde geschlagen!

Für zig Berliner Fußballfans war am Montag der Gang zum Kiosk und der Kauf der liebevoll genannten "FuWo" ein Ritual.
Seit 1923 erschien die Zeitung und beleuchtete den Hauptstadtfußball von Bundesliga, Hertha BSC, Union Berlin über Regionalliga bis in die Kreisliga. Damit ist jetzt Schluss.
"Wir hatten gehofft, dass wir diese Zeilen niemals schreiben müssen. Bis zuletzt haben wir darum gekämpft, die FuWo zu erhalten und ihr eine Perspektive für die nächsten Jahre zu geben", so Herausgeber Horst Bläsig niedergeschlagen.
Allerdings habe die "die toxische Mischung aus Einnahmerückgängen, Kostensteigerungen und fehlenden Investitionsmitteln" dem Herausgeber keine Wahl gelassen.
Die Alarmglocken schrillten schon länger laut, weshalb zuletzt die digitale Transformation vorangetrieben wurde: Zum 100-jährigen Bestehen wurde die Fuwothek eingeführt, in der alte Ausgaben digital einsehbar sind, die Form der Berichterstattung angepasst und der Versuch eines E-Papers gestartet. Erfolglos.
Fußball-Woche nicht mehr rentabel: Sechsstellige Investitionen wären nötig gewesen

Um das sich abzeichnende Aus abzuwenden, nahm die FuWo mit dem Berliner Fußball-Verband im August Kontakt auf. Das Ziel: Die Rettung des Traditionsmagazins.
Doch vor wenigen Wochen sagte der Verband nach "aussichtsreichen" Gesprächen der Zeitung ab. TAG24 liegt ein begründetes Schreiben des Verbandes vor, in dem es heißt:
"Wir haben alle Möglichkeiten betrachtet, Chancen und Risiken abgewogen und auch die emotionale Bedeutung der Fußball-Woche für viele Fußballbegeisterte in Berlin nicht außer Acht gelassen."
Am Ende habe vor allem die "wirtschaftliche Lage" die Entscheidung zum Negativen ausschlagen lassen. Die Rede ist von notwendigen "sechsstelligen Investitionen".
Außerdem habe es "struktureller Veränderungen" bedurft. Auch die Wahrung der Unabhängig der Zeitung habe sich unter dem Schirm des Verbandes schwierig dargestellt.
So ist die "FuWo" nach 102 Jahren in der Form Geschichte.
Titelfoto: Bildmontage: TAG24