Tote bei Massenpanik in Fußballstadion: Mehr als 30 Minderjährige unter den Opfern

Malang (Indonesien) - Unter den 131 bestätigten Toten bei der Massenpanik in einem indonesischen Fußballstadion sind den Behörden zufolge mindestens 33 Kinder und Jugendliche.

Mindestens 125 Menschen kamen ums Leben. Unmengen an Blumen wurden zum Gedenken an die Opfer vor dem Kanjurujan-Stadion niedergelegt.
Mindestens 125 Menschen kamen ums Leben. Unmengen an Blumen wurden zum Gedenken an die Opfer vor dem Kanjurujan-Stadion niedergelegt.  © Dicky Bisinglasi/AP/dpa

Das bisher jüngste identifizierte Opfer sei ein drei oder vier Jahre altes Kleinkind, sagte ein Sprecher des Ministeriums für Frauenförderung und Kinderschutz am Dienstag.

Insgesamt ist die Zahl der Todesopfer bei der Tragödie im Kanjuruhan-Stadion in der Stadt Malang inzwischen auf 131 gestiegen.

Sechs weitere Menschen seien ihren Verletzungen erlegen, erklärte die Gesundheitsbehörde der Stadt Malang in Ost-Java. Derweil laufen Ermittlungen gegen mehrere Beamte einer Elite-Polizeieinheit.

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Nach dem Erstliga-Spiel zwischen Arema FC und Persebaya FC in der Provinz Ost-Java waren am Wochenende Tausende Fans auf das Spielfeld gestürmt.

Die Polizei setzte massiv Tränengas ein und drängte die Menschen mit Schlagstöcken zurück auf die Ränge.

Es kam zu einer Massenpanik, für viele gab es kein Entkommen. Die meisten Opfer starben an Sauerstoffmangel oder wurden zu Tode getrampelt. Hunderte Zuschauer wurden verletzt. Es ist eine der schlimmsten Stadion-Katastrophen in der Geschichte des Fußballs.

Stadion-Katastrophe in Indonesien: Polizeichef von Malang von seinem Amt entbunden

Menschen beten in der Nähe der Statue eines Löwen, dem Maskottchen des FC Arema, vor dem Kanjuruhan-Stadion.
Menschen beten in der Nähe der Statue eines Löwen, dem Maskottchen des FC Arema, vor dem Kanjuruhan-Stadion.  © Dicky Bisinglasi/AP/dpa

Als erste personelle Konsequenz war am Montag der Polizeichef von Malang, Ferli Hidayat, von seinem Amt entbunden worden.

Neun weitere Beamte wurden suspendiert, gegen mindestens 28 Polizeibeamte werde wegen mutmaßlicher Verstöße gegen die Berufsethik ermittelt, wie der nationale Polizeisprecher Dedi Prasetyo mitteilte. Die Regierung setzte zudem ein unabhängiges Expertenteam zur Klärung der Hintergründe ein.

Dieses soll untersuchen, warum die Polizei auf dem mit Menschen überfüllten Platz überhaupt Tränengas eingesetzt hat. Dies ist nach den Regeln des Weltverbands FIFA in Stadien verboten.

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Originalmeldung von 8.48 Uhr, aktualisiert 11.08 Uhr.

Titelfoto: Dicky Bisinglasi/AP/dpa

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