Riesa - Eigentlich sollte das FC-Bayern-Fußballcamp in Riesa zu einem freudigen Fest für die Talente der Region werden, stattdessen überwiegt nun die Trauer. Die Trainingstage wurden von einem tragischen Todesfall überschattet und vorzeitig abgebrochen.
Jugendtrainer Asghar Nazari brach am Montag auf dem Rasen der Feralpi-Arena zusammen und starb später im Krankenhaus, wie die BSG Stahl Riesa in einem Statement auf ihrer Website bestätigte.
Der afghanische Nachwuchscoach war im Rahmen eines fünftägigen Trainingscamps als Honorartrainer des Bayern Campus nach Sachsen gereist, eigentlich kümmerte er sich bei seinem österreichischen Heimatklub TSV Hartberg um die U13.
Die BSG organisierte das sportliche Event mit dem Jugendzentrum des deutschen Rekordmeisters, insgesamt 119 Jungen und Mädchen pilgerten dazu in die Stahlstadt.
Während der Mittagspause kollabierte Nazari und wurde umgehend in ein Riesaer Krankenhaus gebracht, doch die Ärzte konnten sein Leben nicht mehr retten. Laut einem Bericht der Sächsischen Zeitung erhielten die Eltern der beteiligten Kinder und Jugendlichen noch am Abend eine E-Mail mit der traurigen Nachricht.
Die Verantwortlichen des FC Bayern und der BSG entschieden sich außerdem dazu, das Trainingslager unter diesen Umständen vorzeitig nach lediglich einem Tag abzubrechen.
Der TSV Hartberg trauert auf Instagram um Jugendtrainer Asghar Nazari
Asghar Nazari reißt "ein tiefes Loch" in den TSV Hartberg
Noch sei ungewiss, ob die Familien ihr Geld zurückbekommen oder das Camp nachgeholt wird. Die Münchner bitten um Verständnis und Zeit, da man die Situation intern "einordnen und verkraften" müsse.
Am Dienstag meldete sich auch Nazaris Heimatverein in den sozialen Medien zu Wort. Man sei "erschüttert" ob des plötzlichen und völlig unerwarteten Todesfalls, schrieb der TSV Hartberg.
Der Jugendtrainer sei mit seiner "stets freundlichen, hilfsbereiten und professionellen Art bei allen Spielern, Eltern, Kollegen und Verantwortlichen der JUNIORS Hartberg sehr beliebt" gewesen und reiße "ein tiefes Loch" in den Verein.
Der gebürtige Afghane war viele Jahre lang selbst als Spieler und zuletzt als Coach in der Steiermark unterwegs, unter anderem beim ESV Mürzzuschlag, der TUS Greinbach sowie jüngst dem TSV Hartberg. Im November 2023 erwarb er seine UEFA B-Lizenz.
"Seine Begeisterung für den Fußball und sein unermüdlicher Einsatz machten ihn zu einem Vorbild auf und neben dem Platz", hieß es in einem Nachruf auf dem österreichischen Ligaportal.