Skurrile Panne am Deadline Day: Taschen-Klau verhindert Transfer!
Bordeaux - Der Deadline Day hat in der Vergangenheit schon einige kuriose Geschichten geschrieben. Von kaputten Faxgeräten über falsche Körpermaße bis hin zu ausgeschalteten Handys. Während in Deutschland jüngst die Isco-Kehrtwende für Wirbel sorgte, reihte sich in Frankreich eine gestohlene Tasche in die illustre Aufzählung ein.
Wie Sud Ouest berichtet, kostete diese dem Zweitligisten Girondins Bordeaux nämlich einen potenziellen Neuzugang.
Demnach wollte der Traditionsverein, der in Sachen Kadergröße ohnehin Nachholbedarf hat, infolge des Wechsels von Alberth Elis (26) zu Stade Brest kurzfristig noch eine Verstärkung für die Offensive an Land ziehen.
Dafür eilte Sportdirektor Admar Lopes (38) am Dienstag auch zum Flughafen, da der Klub des namentlich nicht genannten Profis, bei dem es sich um einen jungen, ausländischen Kicker handeln soll, die Verhandlungen offenbar persönlich führen wollte.
Doch daraus wurde nichts: Laut dem Bericht wurde dem 38-Jährigen noch vor Abflug seine Tasche inklusive seines Laptops sowie aller notwendigen Unterlagen geklaut.
Die Reisestrapazen nahm Lopes in der Folge gar nicht erst auf sich, der Wechsel platzte.
Girondins reagierte dennoch mit Gelassenheit auf den unglücklichen Zwischenfall: "Das bringt die Mannschaft nicht aus dem Gleichgewicht, das wäre ein Bonus gewesen", so ein Sprecher des früheren Ligue-1-Urgesteins gegenüber der Tageszeitung.
Girondins Bordeaux peilt den Wiederaufstieg in die Ligue 1 an
Auch Bordeaux-Trainer David Guion (55) ließ sich von dem kuriosen Rückschlag in Hinblick auf das Aufstiegsrennen nicht beirren.
"Wir haben junge Leute, die hier sind und erfahrene Spieler, die ihrer Verantwortung gerecht werden müssen. Wir müssen auf den Stärken dieser Gruppe aufbauen", so der 55-jährige Übungsleiter.
Girondins war in der vergangenen Saison nach einer langjährigen sportlichen Talfahrt und mit großen finanziellen Problemen erstmals seit 1992 aus dem französischen Oberhaus abgestiegen.
Zwischenzeitlich wurde der Meister von 2009 sogar in die dritte Liga zwangsrelegiert, allerdings konnte man sich drei Tage vor Beginn der neuen Spielzeit mit dem französischen Fußballverband (FFF) einigen und in der Ligue 2 starten.
Dort belegt das Team von der Atlantikküste nach 21 Partien mit 36 Zählern den dritten Platz und befindet sich auf dem besten Weg, wieder in die höchste Spielklasse zurückzukehren.
Titelfoto: PHILIPPE LOPEZ / AFP