1. FC Köln: Kapitän Jonas Hector und sein düsteres Jahr 2020

Köln – Kapitän Jonas Hector (30) vom 1. FC Köln erlebte ein sportlich und privat schwieriges und trauriges Jahr 2020.

Das Jahr 2020 war für FC-Kapitän Jonas Hector (30) eine echte Herausforderung.
Das Jahr 2020 war für FC-Kapitän Jonas Hector (30) eine echte Herausforderung.  © Ina Fassbender/AFP/POOL/dpa

Dabei fing die Rückrunde 2019/20 noch gut an. Beim 3:1-Heimsieg gegen den VfL Wolfsburg steuerte Hector ein Tor bei. Der Kölner Kapitän war während des Höhenflugs fester Bestandteil des Teams und erzielte im Saisonverlauf vier Tore und leistete drei Assists.

Als Hector beim Spiel bei Hertha BSC (5:0) kurzfristig passen musste, fingen seine Teamkollegen den Ausfall eindrucksvoll auf.

Anfang März feierte der 1. FC Köln dann in Paderborn seinen letzten Sieg für Monate. Nach der Derby-Niederlage gegen Mönchengladbach pausierte die Bundesliga für gut zwei Monate.

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Kurz darauf gab es für Jonas Hector den ersten Schicksalsschlag, als sein langjähriger Berater Rainer Derber (48) überraschend an einem Herzinfarkt starb.

Im Mai rollte der Ball dann wieder in der Bundesliga. Die Pause hatte jedoch bei Hector Spuren hinterlassen.

Der 30-Jährige wirkte nicht frisch und bekam gegen Hoffenheim eine Pause. Und auch drei Wochen später beim Derby in Leverkusen verzichtete Trainer Markus Gisdol auf den Mittelfeldspieler.

Jonas Hector trauert um seinen Bruder Lucas (†31)

Jonas Hector kam zuletzt am 2. Spieltag in Bielefeld am 26. September zum Einsatz und fehlt seitdem verletzt.
Jonas Hector kam zuletzt am 2. Spieltag in Bielefeld am 26. September zum Einsatz und fehlt seitdem verletzt.  © Friso Gentsch/dpa

Wie fast das gesamte Team schleppte sich Hector durch die Rückrunde, in welcher immerhin der Klassenerhalt gelang. Der Kapitän konnte in dieser Phase kein Leistungsträger mehr sein.

Kurz vor dem Saisonende musste Hector dann Ende Juni den plötzlichen Tod seines Bruders Lucas im Alter von nur 31 Jahren verkraften. Der Verein stellte ihn daraufhin bis auf Weiteres frei.

Die verlängerte FC-Sommerpause hatte für Jonas Hector also eine besondere Bedeutung. Und in der Vorbereitung wirkte der 30-Jährige auch wieder fitter und aktiver als noch in der Vorsaison.

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Leider bestätigte sich dieser Eindruck zum Saisonstart nicht. Im Pokal zeigte der Saarländer zwar noch eine bockstarke Leistung und führte das Team zu einem 6:0 gegen den Viertligisten TSG Altglienicke.

Beim Heimspiel gegen Hoffenheim aber verschuldete der 30-Jährige durch einen zu kurzen Rückpass auf Torwart Timo Horn das frühe 0:1 und wirkte insgesamt eher fahrig.

Monatelange Pause nach Verletzung und Rücktritt aus der Nationalelf

Im Oktober wurde der Rücktritt Hectors aus der Nationalelf bekannt.
Im Oktober wurde der Rücktritt Hectors aus der Nationalelf bekannt.  © picture alliance / Daniel Karmann/dpa

Am zweiten Spieltag war die Partie in Bielefeld dann für ihn nach 45 Minuten beendet. Hector hatte sich bei einem eigenen Foul eine Nackenverletzung zugezogen und musste ausgewechselt werden.

Während die Fans auf seine baldige Rückkehr hofften, tat sich Mitte Oktober ein weiteres Thema auf.

Still und heimlich war Jonas Hector bereits Anfang September aus persönlichen Gründen aus der Nationalelf zurückgetreten und daher auch nicht mehr nominiert worden.

Köln baute seine Serie ohne Sieg immer weiter aus und der Kapitän konnte nicht helfen. Wegen eines Schleudertraumas musste sich der Spieler schonen und konnte nur individuell trainieren.

Die Fans hofften auf ein baldiges Comeback, mussten darauf aber sehr lange warten. Erst am 8. Dezember stieg Hector wieder ins Mannschaftstraining des 1. FC Köln ein.

Trainer Markus Gisdol überließ den Zeitpunkt seiner Rückkehr dem erfahrenen Mittelfeldspieler selbst. Aus Kölner Sicht hatte die 0:4-Klatsche gegen Leverkusen dann doch immerhin einen positiven Aspekt, denn Hector feierte als Joker sein Comeback.

Auch gegen RB Leipzig und den VfL Osnabrück kam der Kapitän jeweils von der Bank und stellte sich voll in den Dienst der Mannschaft. Welch wichtigen Stellenwert er inne hat, wurde auch durch Ausschnitte der vereinseigenen Doku "24/7 FC" deutlich. In der Kabine war Hector auch während seiner Pause nah dran am Team.

Für das neue Jahr kann man Jonas Hector nur alles Gute wünschen. Der FC braucht einen fitten Hector, um den Klassenerhalt erneut packen zu können.

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ff  © Federico Gambarini/dpa

Jonas Hector kommt bisher auf 258 Einsätze (19 Tore, 18 Assists) für den 1. FC Köln. Sein Vertrag läuft noch bis Sommer 2023.

Titelfoto: imago images / Jan Huebner Ina Fassbender/AFP/POOL/dpa

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