"Ein perfekter Tag" für den 1. FC Köln: Spieler feiern das 7:1, doch Baumgart mahnt

Köln - 7:1-Spektakel inklusive Traumtor: Der 1. FC Köln befindet sich nach der Gala gegen Werder Bremen im Freudentaumel, doch FC-Coach Steffen Baumgart (51) wollte sich nicht blenden lassen und dachte an so manche schwere Stunde.

Der 1. FC Köln hat mit seinem 7:1 gegen Werder Bremen seinen höchsten Bundesliga-Sieg seit rund 40 Jahren gefeiert.
Der 1. FC Köln hat mit seinem 7:1 gegen Werder Bremen seinen höchsten Bundesliga-Sieg seit rund 40 Jahren gefeiert.  © Rolf Vennenbernd/dpa

"Jeder weiß, dass so ein Ergebnis nur bedingt der Realität entspricht", sagte Kölns Trainer nach dem höchsten Sieg in der Bundesliga seit rund 40 Jahren: "Das ist ein schönes Ergebnis. Aber wir haben dieses Jahr auch schon zweimal auf den Arsch gekriegt."

Baumgart dachte an das 2:5 in Mönchengladbach und das 0:5 in Mainz. Kurios: Die extremsten Ergebnisse erzielten die Kölner damit nicht gegen die vermeintlich ganz starken oder schwachen Teams, sondern gegen die auf Augenhöhe. Bei Abpfiff war der FC Zehnter, Bremen und Gladbach lagen direkt davor, Mainz direkt dahinter.

"Natürlich ist das ein Spiel, das du nicht immer haben wirst", sagte Baumgart.

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"Aus den ersten fünf Torschüssen haben wir fünf Tore gemacht, das hast du nicht jedes Mal. So ein Spiel hat ganz viele kleine Faktoren, die ein Spiel in eine Richtung bringen. Deshalb sollten wir das Ergebnis nehmen, aber schon genau hingucken, was funktioniert hat und was nicht."

FC-Trainer Steffen Baumgart (51) lobt seine Mannschaft, mahnt aber gleichzeitig.
FC-Trainer Steffen Baumgart (51) lobt seine Mannschaft, mahnt aber gleichzeitig.  © Rolf Vennenbernd/dpa

Steffen Tigges zu seinem 46-Meter-Tor: "Musste es einfach versuchen"

Steffen Tigges (24, 2.v.l.) hat dem Tor-Spektakel mit seinem 46-Meter-Treffer die Krone aufgesetzt.
Steffen Tigges (24, 2.v.l.) hat dem Tor-Spektakel mit seinem 46-Meter-Treffer die Krone aufgesetzt.  © Rolf Vennenbernd/dpa

Matchwinner des gestrigen Samstagabends war Steffen Tigges (24) mit seinem Treffer aus 46,7 Metern in der 21. Minute. "Ich musste es einfach versuchen", sagte der Mittelstürmer grinsend am Sky-Mikrofon.

"Das spricht für das Spiel und die Mannschaftsleistung, da musste der Ball einfach reingehen." Aus dieser Entfernung hatte in der laufenden Bundesliga-Saison noch kein Spieler getroffen.

Der Bremer Mitchell Weiser (28), in der Kölner Jugend groß geworden, hatte seinen Torhüter Jiri Pavlenka (30) mit einem Rückpass ins Nichts in Not gebracht. Pavlenka rettete zwar den Ball schon weit vor seinem Tor, spielte ihn aber Tigges mittig in den Fuß. Der 24-Jährige ging mit dem Ball noch über die Mittellinie und schoss ihn dann ins leere Tor.

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Bereits in der 16. Minute hatte Tigges getroffen, da zum zwischenzeitlichen 2:0. "Natürlich sind zwei Tore in so einem Spiel schon extrem besonders", sagte er. "Wir haben eine richtige Teamleistung gesehen und alles umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Das war ein perfekter Tag." Doppelt erfolgreich war auch sein Teamkollege Ellyes Skhiri (30. und 54. Minute).

Schon am Dienstag (20.30 Uhr) könnte es mit dem Feiern jedoch wieder vorbei sein. Dann müssen sich die Geißböcke auswärts gegen den FC Bayern München beweisen.

Titelfoto: Montage: Rolf Vennenbernd/dpa

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