Offene Worte von Gerhard Struber: Darum ist der 1. FC Köln sein bislang härtester Job
Köln - Drei Spieltage vor Saisonende steht der 1. FC Köln als Tabellenerster der 2. Bundesliga vor der direkten Rückkehr ins Fußball-Oberhaus. Das sei absolut keine Selbstverständlichkeit, sondern eine große Leistung aller Beteiligten, betont Chefcoach Gerhard Struber (48).

Der Österreicher, der die Mannschaft nach dem bitteren Abstieg im vergangenen Sommer übernommen hatte, hat seine ersten Monate in der Domstadt Revue passieren lassen - und dabei verraten, dass der Köln-Job der bislang schwierigste seiner Karriere ist.
Grund dafür sei der Abstieg in der Vorsaison gewesen, der die Spieler noch lange beschäftigt habe, so Struber.
"Es hat am Anfang einfach ein wenig gedauert, um wirklich zu begreifen, welche Spuren der Abstieg bei meinen Spielern hinterlassen hat", offenbart der 48-Jährige gegenüber der BILD und ergänzt: "Im Nachhinein war es ein richtiger Tanz auf der Rasierklinge und eine Herausforderung, die Dinge in die richtige Richtung zu drehen."
Für den Erfolg habe er schließlich auch seine Idee vom Fußball hinten angestellt, einen pragmatischeren Ansatz gewählt und seinen Fokus auf die defensive Stabilität gelegt.
"Ich musste mir eingestehen, dass wir es mit diesem Stil so nicht hinkriegen und ein paar Dinge verändern und Kompromisse eingehen müssen", erzählt der Fußballlehrer.
Kein interner Zoff wegen Systemumstellung von Gerhard Struber

Dass er für seine Systemumstellung auch die Ideen des umstrittenen FC-Bosses Christian Keller (46) über den Haufen geworfen hat, sei indes kein Problem für das Innenverhältnis im Klub gewesen.
"Zwischen Christian und mir gibt es seit Tag eins einen offenen Austausch", betont Struber. Zumal Keller ein "hoch integrer Mensch" sei, der "auch Dinge mitträgt, bei denen er vielleicht anderer Meinung ist."
In Zukunft will der Übungsleiter dennoch wieder zurück zu seinem Fußball finden und eine Handschrift bei seiner Mannschaft erkennen. "Es ist mein oberstes Ziel, dass wir in Zukunft wieder attraktiveren Fußball spielen", verspricht er mit Blick auf die Fans.
Dass dieser dann in der Bundesliga gezeigt wird, davon ist der Österreicher fest überzeugt: "Ich vertraue meinen Jungs, dass wir das gemeinsam hinkriegen. Und dann weiß ich, dass es ein unglaublicher Job von allen war."
Titelfoto: Marius Becker/dpa