Jugend forscht: Nanu, Berliner Weg jetzt auch bei Union Berlin
Berlin - Mit Fisnik Asllani (23) kehrt am Samstag einer der begehrtesten Bundesligaspieler zurück an seine alte Wirkungsstätte. Vor fünf Jahren verließ der gebürtige Berliner seinen Ausbildungsverein - mangels Perspektive. Die Zeiten haben sich geändert. Union Berlin ist sexy für junge Spieler.
Zu Asllanis Zeiten war das noch anders. Mit Urs Fischer (59) schwamm Union auf der Erfolgswelle, als Talente-Entwickler ist der sympathische Schweizer aber nicht gerade aufgefallen.
"Damals wurde mit jungen Spielern noch ganz anders umgegangen in Sachen Spielzeit und Spielpraxis", erklärte der 23-Jährige im Kicker. "Union hatte auch keine U23, in der man sich hätte weiterentwickeln können. Von der U19 ging's direkt zu den Profis. Spielt man dann nicht, muss man eben an eine Leihe oder einen Wechsel denken."
Jetzt aber setzt der Hauptstadtklub vermehrt auf junge Spieler. Mit Aljoscha Kemlein (21), Tom Rothe (20) und Überflieger Ilyas Ansah (20) standen gleich drei Union-Stars gleichzeitig für Deutschlands U21 auf dem Rasen. Es zeigt, dass die Verjüngungskur Erfolg trägt. Mehr noch: Union ist eine gute Adresse für Talente geworden.
Da dürfte es durchaus sorgenvolle Blicke aus Charlottenburg geben. Nach dem Abstieg rief Kay Bernstein (†43) den Berliner Weg aus. Hertha BSC will wieder nahbarer sein und mehr auf die eigene Akademie setzen. Doch der Berliner Weg führt auch nach Köpenick. War Hertha lange Zeit die Anlaufstelle Nummer eins für Berliner Talente, hat man auch bei Union seine Hausaufgaben gemacht und in den Nachwuchs investiert.
Union Berlin setzt vermehrt auf Talente
Mit Kemlein kämpft sich nach seiner schweren Verletzung ein echtes Eigengewächs wieder heran. Von dem 21-Jährigen, der vor seiner Verletzung unter Steffen Baumgart (53) schon Stammspieler war, wird man noch viel mehr sehen.
David Preu (20), der zum Ende der Saison immer mehr Einsatzzeiten bekam, wird ebenfalls noch auf seine Minuten kommen. Auch weil Leih-Rückkehrer Livan Burcu (20) wegen einer Sprunggelenksverletzung noch fehlen wird.
Und ein Bundesliga-Debüt kündigte Baumgart bereits vor Saisonstart an. Andrik Markgraf (19) soll der nächste Debütant werden. "Ich mache mir keine Sorgen, ihn in der Bundesliga reinzuschmeißen. Ich bin mir relativ sicher, dass er früher kommt, als alle anderen erwarten", so Baumgart zu Bild.
Er wird aller Voraussicht nach nicht der letzte Debütant bleiben. Union setzt wieder auf Talente!
Titelfoto: Matthias Koch/dpa

