Suche nach der Effizienz: Wird Union gegen Union wieder zu Union?

Berlin - Geht den Eisernen langsam die Puste aus? Seit drei Spielen wartet Union Berlin schon auf ein Tor. Dem 0:0 gegen Schalke folgte ein 0:3 in München sowie die jüngste Nullnummer gegen Köln.

Im Hinspiel hatte Sheraldo Becker (27, l.) nichts zu lachen. Im Rückspiel allerdings machte Sven Michel (32) alles klar.
Im Hinspiel hatte Sheraldo Becker (27, l.) nichts zu lachen. Im Rückspiel allerdings machte Sven Michel (32) alles klar.  © Bruno Fahy/BELGA/dpa, Andreas Gora/dpa

Ein ungewohntes Gefühl, denn normalerweise sind die Köpenicker doch eiskalt vor dem Kasten. Kaum ein Team hat so eine Diskrepanz zwischen "expected goals" und den tatsächlich erzielten Toren.

Ähnlich verhält es sich mit den Punkten. Laut understat.com hat Union 13 Zähler zu viel auf dem Konto. Anders ausgedrückt: Sie sind extrem effizient.

Doch zwischen dem Achtelfinaleinzug in der Europa League und der Partie gegen Köln scheinen die Effizienz und die Torgefahr irgendwie verloren gegangen zu sein. Gerade gegen Köln zeigte sich mal wieder ein altes Problem. Gegen den Ball ist die Fischer-Elf eines der besten Teams der Liga, mit dem Ball fehlt es aber oft an Ideen. So taten sie sich unheimlich schwer, überhaupt Torchancen zu kreieren.

Bringt er Union Berlin in der neuen Saison wieder auf den alten Kurs?
1. FC Union Berlin Bringt er Union Berlin in der neuen Saison wieder auf den alten Kurs?

Ganz so eng wollte es Urs Fischer (57) vor dem Achtelfinale gegen Royale Union St. Gilloise (18.45 Uhr/RTL+) nicht sehen. "Nehmen wir das letzte Spiel gegen Köln. Wir hatten 26 Flanken. Das bedeutet, du bist im letzten Drittel, am Strafraum. Das bedeutet, dass du doch einiges richtig gemacht hast, wenn du überhaupt zum Flanken kommst."

Oft seien die Bälle dann aber zu ungenau gewesen. "Das ist dann im letzten Drittel eine Notwendigkeit. Da ist es eng, da hat es viele Spieler, da musst du präzise sein. Da gilt es anzusetzen."

Union Berlin wartet seit drei Spielen auf einen Treffer

Gerade im Hinspiel taten sich die Eisernen unheimlich schwer.
Gerade im Hinspiel taten sich die Eisernen unheimlich schwer.  © Andreas Gora/dpa

Vor wenigen Wochen hätten die Eisernen vermutlich auch noch das Köln-Spiel doch noch für sich entschieden. Dabei könnten sie die verloren gegangene Effizienz (vier der letzten fünf Spiele ohne Tor) gerade jetzt gut gebrauchen.

Mit Namensvetter Union St. Gilloise haben die Eisernen noch eine Rechnung offen. Die Belgier fügten den Berlinern bislang die einzige Heimniederlage der aktuellen Saison zu. Im September siegten sie humorlos mit 1:0 - und das mit den eigenen Mitteln. Defensiv kompakt, ballsicher, gut im Umschaltspiel und mit der nötigen Effizienz vor dem Tor.

"Wir haben uns gerade im Heimspiel wirklich schwergetan gegen sie", sagte Fischer. "Sie haben gegen uns eine defensivere Haltung gezeigt, sich weit zurückfallen lassen. Wir haben uns da wirklich schwergetan, uns Möglichkeiten zu erarbeiten."

Union-Berlin-Blog: Am falschen Tag geboren oder hat Queen Elisabeth II. geholfen?
1. FC Union Berlin Union-Berlin-Blog: Am falschen Tag geboren oder hat Queen Elisabeth II. geholfen?

Nun sind Lösungen gefragt, gerade in der Offensive. Gegen einen Gegner, der Union bereits kennt. "Natürlich haben wir versucht, das eine oder andere zu machen, was sie überraschen könnte, logisch", so der Schweizer.

Dass seine Mannschaft weiß, wie es geht, hat sie nicht zuletzt beim 3:1 über Ajax Amsterdam gezeigt. Ganz Union-like kegelten die Berliner Ajax aus dem Wettbewerb - mit der nötigen Portion Glück und Effektivität. Von gefühlt fünf Torschüssen waren drei drin. Knüpfen die Köpenicker an die Leistung an, dürften auch die Belgier erhebliche Probleme bekommen.

Titelfoto: Bruno Fahy/BELGA/dpa, Andreas Gora/dpa

Mehr zum Thema 1. FC Union Berlin: