Auf Bayern-Kater folgt der nächste: Union Berlin patzt gegen Köln

Berlin - Alte Liebe rostet nicht, tut aber weh! Ausgerechnet Steffen Baumgart, der Union Berlin tief verbunden ist, hat den Bayern-Kater noch einmal verschlimmert. Nach dem 0:3 in München reichte es für die Eisernen gegen den 1. FC Köln nur zu einem schmeichelhaften 0:0.

Umkämpfte Partie. Kölns Dejan Ljubicic machte Union und Sheraldo Becker (r.) das Leben schwer.
Umkämpfte Partie. Kölns Dejan Ljubicic machte Union und Sheraldo Becker (r.) das Leben schwer.  © Andreas Gora/dpa

Urs Fischer hatte im Vorfeld gefordert das "wahre Gesicht" zu zeigen. Was der Schweizer auf dem neu verlegten Rasen zu sehen bekam, dürfte jedoch wohl nur in der Anfangsphase ganz nach seinen Vorstellungen gewesen sein. Die Eisernen waren gewohnt griffig, machten die Räume eng und versuchten schnell umzuschalten.

Im Spiel nach vorne sollte allerdings in der ersten Hälfte nicht viel gelingen. Kevin Behrens Versuch nach bereits vier Minuten blieb lange Zeit der einzige nennenswerte Abschluss der Gastgeber.

Baumgart hatte seine Elf bestens eingestellt. So gehörte die bislang größte Chance dem FC, die hier auf Augenhöhe agierten. Linton Maina nahm bei einem mustergültigen Konter Tempo auf, bediente Dejan Ljubicic, der aber aus etwa 13 Metern den Kasten nur um Zentimeter verfehlte.

Leonardo Bonucci zittert mit Union Berlin und macht Robin Gosens Mut im Abstiegskampf
1. FC Union Berlin Leonardo Bonucci zittert mit Union Berlin und macht Robin Gosens Mut im Abstiegskampf

Auch nach dem Seitenwechsel drückten zunächst die Gäste aufs Gaspedal. Erst sorgte Maina für eine Slapstickeinlage, als er frei vor Rönnow die Kugel in den Himmel jagte, dann scheiterte Ljubicic am glänzend aufgelegten Union-Keeper.

Union lässt vieles vermissen

Für Köln-Coach Steffen Baumgart, der seinen Hauptwohnsitz noch immer in Köpenick hat, bleibt das Duell gegen Union weiter ein besonderes Spiel.
Für Köln-Coach Steffen Baumgart, der seinen Hauptwohnsitz noch immer in Köpenick hat, bleibt das Duell gegen Union weiter ein besonderes Spiel.  © Andreas Gora/dpa

Die Eisernen hatten zwar den Ball, die Chancen aber weiter die Gäste. Kainz konnte zunächst noch geblockt werden, zog im zweiten Versuch aber sofort ab. Rönnow riss die Fäuste hoch und verhinderte den Einschlag.

Es zeigte sich mal wieder ein altbewährtes Problem. Im Spiel mit dem Ball tun sich die Hausherren weiter schwer, erst Recht wenn der Gegner ihnen nicht den Gefallen tut in gefährliche Umschaltsituationen zu kommen.

Die Eisernen ließen vieles vermissen, was sie sonst so auszeichnet. Weder die Standardstärke noch die Effizienz kam zum Vorschein. Sie fanden gegen diszipliniert verteidigende Kölner keine Lösungen und wenn doch fehlte es an der letzten Konsequenz.

Köln wird zum Berliner Albtraum: Muss nach Hertha auch Union dran glauben?
1. FC Union Berlin Köln wird zum Berliner Albtraum: Muss nach Hertha auch Union dran glauben?

Bezeichnend: Gleich mehrmals bot sich in der Schlussphase beim Gewühl im Kölner Strafraum die Chance zum Abschluss. Am Ende aber jagte Trimmel das Spielgerät meterweit übers Gehäuse.

Apropos Effizienz: Die fehlte auch den Geißböcken. Union konnte sich letztendlich bei Rönnow bedanken, dass zumindest die Heimserie von nun 17 ungeschlagen Spielen weiter Bestand hat.

Statistik zum Bundesliga-Spiel zwischen Union Berlin und dem 1. FC Köln

1. FC Union Berlin - 1. FC Köln 0:0

Aufstellungen:

1. FC Union Berlin: Rönnow - Doekhi, Knoche, Leite - Trimmel, Khedira, Juranovic - Laidouni (81. Thorsby), Haberer (69. Seguin) - S. Becker (90. S. Michel), K. Behrens (69. Siebatcheu)
1. FC Köln: Schwäbe - Schmitz, Hübers, Chabot, Hector - Martel, Skhiri - Maina (86. Adamjan), Ljubicic (90.+2 Lemperle), Kainz (84. Olesen) - S. Tigges

Schiedsrichter: Tobias Stieler (Hamburg)

Zuschauer: 22.012 (ausverkauft)

Gelbe Karten: Siebatcheu (3)

Beste Spieler: Rönnow, Leite / Hector, Kainz

Titelfoto: Andreas Gora/dpa

Mehr zum Thema 1. FC Union Berlin: