Der Blick geht bei Union Berlin wieder nach unten

Berlin - Gefährliche Pleitenserie bei Union Berlin. Erst die Last-Minute-Pleite gegen Heidenheim, das unglückliche Pokal-Aus nach großem Kampf gegen die Bayern, dann das 1:3 in Wolfsburg. Es war der erste Heimsieg nach fast einem Jahr für den VfL. Die Eisernen waren aber auch ein dankbarer Aufbaugegner.

Ratlos: Die Union-Stars Tom Rothe (20, M.), Alex Kral (27, l.) und Ilyas Ansah (21, r.) müssen sich wieder geschlagen geben.  © Swen Pförtner/dpa

Von einem schlechten Auswärtsspiel konnte man zwar nicht sprechen, die Wölfe aber zeigten sich gnadenlos effektiv. Alle vier Torschüsse waren drin. Dass Union nicht zwischenzeitlich gar 0:4 hinten lag, lag nur daran, dass Wolfsburgs Mohamed Amoura (25) im Abseits stand.

Schlimmer noch: Statt den Abstand zu den direkten Konkurrenten weiter zu vergrößern, rutschen die Eisernen als Zwölfter mit 16 Zählern wieder näher an die Abstiegszone. Der Vorsprung auf den Relegationsrang beträgt nur noch vier Punkte.

Es zeigt mal wieder, wie schnell es gehen kann. Eben noch auf Tuchfühlung zu Europa und jetzt wieder im Abstiegskampf. Der Blick geht klar nach unten.

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"Es ist eine sehr ausgeglichene Liga. Die Mannschaften, die es am Anfang schwer gehabt haben, kommen jetzt langsam. Es wird schwierig", sagte Union-Kapitän Christopher Trimmel (38).

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Acht Gegentore in drei Spielen und jetzt kommt RB Leipzig

Die Leistung in Wolfsburg stimmte für Steffen Baumgart (53), die Punkte aber nicht  © Carmen Jaspersen/dpa

Nach dem 1:0 auf St. Pauli und acht Punkten Vorsprung auf die Abstiegszone tauchten bereits die ersten Fragen nach Europa auf. Doch irgendwo ist das Selbstverständnis verloren gegangen. Selbst das Bollwerk wackelte zuletzt. In den vergangenen drei Spielen kassierte Union acht Gegentore!

Die Eisernen müssen aufpassen, dass sie nicht weiter in die Abwärtsspirale geraten. Leichter gesagt als getan. Der Spielplan meint es nicht gerade gut mit Union. Jetzt kommt auch noch ausgerechnet die Offensivmaschine RB Leipzig, die Eintracht Frankfurt mit 6:0 abgeschossen haben, an die Alte Försterei.

Doch bei Union, die sich vergangene Saison nach 13 Spieltagen ebenfalls auf Rang 12 (mit einem Punkt weniger als jetzt) einreiht, weiß man, wo man herkommt: "Unser großes Ziel ist sowieso der Klassenerhalt. Und ich hoffe, dass jeder Spieler auch weiß, dass es in dieser Saison darum geht", sagte Trimmel warnend.

Tabelle 1. Bundesliga

POS VEREIN Sp. +/- Pkt.
1 FC Bayern München 13 49:9 37
2 RB Leipzig 13 28:13 29
3 Borussia Dortmund 13 23:11 28
4 Bayer 04 Leverkusen 13 28:19 23
5 TSG 1899 Hoffenheim 13 25:19 23
6 VfB Stuttgart 13 21:22 22
7 Eintracht Frankfurt 13 28:29 21
8 1. FC Köln 13 22:21 16
9 SC Freiburg 13 20:22 16
10 Borussia Mönchengladbach 13 17:19 16
11 SV Werder Bremen 13 18:24 16
12 1. FC Union Berlin 13 16:22 15
13 Hamburger SV 13 14:20 15
14 FC Augsburg 13 17:27 13
15 VfL Wolfsburg 13 17:23 12
16 1. FC Heidenheim 13 12:28 11
17 FC St. Pauli 13 11:25 8
18 1. FSV Mainz 05 13 11:24 6

Die Tabelle der Bundesliga hat folgende Bedeutung: Wer am Ende der Saison auf Platz 1 steht, ist Deutscher Meister. Wer auf den Rängen 17 und 18 steht, steigt in die 2. Bundesliga ab. Der drittletzte Platz (Position 16) darf in der sogenannten Relegation um den Klassenerhalt spielen. Der Gegner ist der Drittplatzierte der 2. Bundesliga.

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