Union Berlin muss gegen Pokal-Schreck ran: "Geht in erster Linie ums Weiterkommen"

Berlin/Walldorf (Rhein-Neckar-Kreis) - Aufgalopp im DFB-Pokal: Union Berlin muss im ersten Pflichtspiel der neuen Saison in den Südwesten Deutschlands reisen und sich dem FC-Astoria Walldorf stellen.

Union-Coach Urs Fischer (57) warnt davor, den Gegner aus der Regionalliga zu unterschätzen.
Union-Coach Urs Fischer (57) warnt davor, den Gegner aus der Regionalliga zu unterschätzen.  © Matthias Koch/dpa

Etwa 1500 Union-Fans werden mit ihrer Mannschaft mitreisen, um sie ab 18 Uhr im Dietmar-Hopp-Sportpark, der natürlich restlos ausverkauft sein wird, anzufeuern.

Moment, der Name Dietmar Hopp (83) kommt einem doch bekannt vor? Richtig, der Mäzen der TSG 1899 Hoffenheim engagiert sich auch beim Viertligisten, schließlich liegt sein Geburtsort Heidelberg nur rund zwölf Kilometer entfernt.

Der erst 1995 aus einer Fusion entstandene Verein kickt in der Regionalliga Südwest. Der Einzug in die zweite Pokalrunde sollte für einen Champions-League-Teilnehmer also doch eigentlich reine Formsache sein.

Union gefangen im Negativ-Strudel: "Unerklärlich und unfassbar dumm"
1. FC Union Berlin Union gefangen im Negativ-Strudel: "Unerklärlich und unfassbar dumm"

Unterschätzen sollten die Eisernen ihren Gegner aber sicher nicht, schließlich haben die Walldorfer schon einmal für eine Pokal-Sensation gesorgt, weiß auch Union Coach Urs Fischer (57).

"Pokal ist Pokal", stellte der Trainer des Jahres kurz und knapp fest. "Es wird wichtig sein, unser Gesicht auf den Platz zu bekommen und die richtige Einstellung für diese Aufgabe zu haben."

In der Saison 2016/17 gelang dem FC-Astoria Walldorf sensationell der Einzug ins Achtelfinale des DFB-Pokals.
In der Saison 2016/17 gelang dem FC-Astoria Walldorf sensationell der Einzug ins Achtelfinale des DFB-Pokals.  © Uwe Anspach/dpa

Union Berlin mit wechselwilligen Spielern im Kader: Rönnow und Becker fest eingeplant

Frederik Rönnow (31, l.) und Sheraldo Becker (28) werden mit einem Abgang von Union Berlin in Verbindung gebracht.
Frederik Rönnow (31, l.) und Sheraldo Becker (28) werden mit einem Abgang von Union Berlin in Verbindung gebracht.  © Andreas Gora/dpa, Uwe Anspach/dpa (Bildmontage)

In der Saison 2016/17 schaltete Astoria nämlich nacheinander den VfL Bochum und Darmstadt 98 aus, bevor im Achtelfinale erst im Elfmeterschießen gegen Arminia Bielefeld Endstation war. Trainer war damals wie heute Matthias Born (51), der mit seiner Mannschaft bereits in die zehnte Saison geht.

Um eine neuerliche Sensation zu verhindern, kann Fischer beinahe aus dem Vollen schöpfen. Lediglich Neuzugang Lucas Tousart (26) und Andras Schäfer (24) müssen verletzungsbedingt passen.

Trotz aller Wechselgerüchte wird Stammkeeper Frederik Rönnow (31) das Tor des FCU hüten. "Er wird im Kader stehen. Er wird im Tor stehen. Es ist ein Gerücht, nicht mehr, nicht weniger, mehr weiß ich nicht", erklärte sein Schweizer Coach im Vorfeld der DFB-Pokal-Partie.

Union-Berlin-Blog: Warum machen wir das mit dem Frauen-Fußball?
1. FC Union Berlin Union-Berlin-Blog: Warum machen wir das mit dem Frauen-Fußball?

Ähnliches gilt für Sheraldo Becker (28), um den sich schon seit Wochen Gerüchte über einen möglichen Abgang in die Premier League ranken, von denen natürlich auch sein Trainer weiß. "Das haben wir offen angesprochen, das haben wir geklärt, entsprechend war seine Reaktion", merkte der Coach an.

In Chelsea-Leihspieler David Datro Fofana (20) haben die Köpenicker aber bereits einen würdigen Nachfolger gefunden. Bei der Generalprobe gegen Atalanta Bergamo schnürte der Stürmer beim 4:1-Sieg einen Doppelpack. Mit seiner Geschwindigkeit könnte er den Berlinern auch im Pokal zum Einzug in die zweite Runde verhelfen, denn "am Schluss geht es in erster Linie ums Weiterkommen", stellte Urs Fischer fest.

Titelfoto: Uwe Anspach/dpa, Matthias Koch/dpa (Bildmontage)

Mehr zum Thema 1. FC Union Berlin: