Union Berlin über die besten aller Tage: "Außergewöhnlich, einzigartig, nicht zu fassen"

Berlin - Von der 2. Bundesliga binnen kurzer Zeit in die Champions League: Union Berlin hat einen märchenhaften Aufstieg hinter sich, den Regisseurin Annekatrin Hendel (60) in ihrem neuen Film "Union - Die besten aller Tage" ein Stück weit begleitet hat.

Christopher Trimmel (37) feiert den Einzug in die Champions League mit Union Berlin - ein Werdegang, den er immer noch nicht richtig fassen kann.
Christopher Trimmel (37) feiert den Einzug in die Champions League mit Union Berlin - ein Werdegang, den er immer noch nicht richtig fassen kann.  © Soeren Stache/dpa

TAG24 hatte die Möglichkeit, mit Kapitän Christopher Trimmel (37) und Kommunikations-Chef Christian Arbeit (50) über die Dokumentation zu sprechen, die ab dem 4. April 2024 im Kino zu sehen sein wird.

"Außergewöhnlich, einzigartig, nicht zu fassen", beschrieb der 37-Jährige den erstaunlichen Werdegang. "Ich kann das einfach nicht erklären", drückte er seine Gefühlslage aus.

Der Film folgt dem Klub aus Köpenick über einen Zeitraum von rund zwei Jahren, bevor in der Saison 2022/23 am letzten Spieltag die Qualifikation für die Königsklasse eingetütet werden konnte.

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Doch wie kam es überhaupt zur Idee für dieses Projekt? "Das war ein lustiger Moment für mich, als mein Telefon klingelte und Annekatrin Hendel dran ist", erinnerte sich Arbeit, der nach eigener Aussage einige Filme von ihr bereits kannte.

Bei seinem Treffen mit der Regisseurin habe man sich dann darauf geeinigt, dass man "nicht so ein Hochglanz-Ding" macht, "und auch nicht diese Schlüsselloch-Dokus, die man jetzt von so vielen Fußballvereinen schon gesehen hat".

Nicht sportlicher Erfolg von Union Berlin, sondern Vereinsarbeit im Mittelpunkt des Films

Die Arbeit auf der Geschäftsstelle von Union Berlin spielt eine tragende Rolle in der Dokumentation.
Die Arbeit auf der Geschäftsstelle von Union Berlin spielt eine tragende Rolle in der Dokumentation.  © TAG24

Zu Beginn der Dreharbeiten war natürlich noch nicht absehbar, welchen Verlauf der Union-Weg nehmen würde. Aber der sportliche Erfolg stand auch nicht im Vordergrund des Films, wie der 50-Jährige wissen ließ.

In der Doku gehe es vielmehr darum, "dass man im Grunde sieht, wie wir als Organisation arbeiten, unabhängig davon, in welchem Wettbewerb unsere wichtigste Mannschaft gerade spielt", erläuterte er.

Idee sei gewesen, "den Klub ganz anders abzubilden, nämlich da, wo er jeden Tag passiert und Fußball fast so ein bisschen als Grundrauschen mitzunehmen".

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Und wie war die Zusammenarbeit für die Kicker? Die Kamera habe das Team gar nicht lange als störend empfunden, erklärte Trimmel.

"Es fällt die ersten paar Wochen auf, aber dann sind die irgendwie Mitglied der Mannschaft", beschrieb der Flankengott die Kollaboration.

Christian Arbeit: "Wir haben nie versucht, uns in diesen Film einzumischen"

Union Berlins Kommunikations-Chef Christian Arbeit (50) hat sich sehr zufrieden mit dem fertigen Film gezeigt.
Union Berlins Kommunikations-Chef Christian Arbeit (50) hat sich sehr zufrieden mit dem fertigen Film gezeigt.  © Andreas Gora/dpa

Die Filmemacherin habe sich im Vorfeld persönlich bei der Mannschaft vorgestellt. Sie wollte den leidenschaftlichen Tattoo-Artisten eigentlich auch beim Tätowieren filmen, "aber das haben wir leider nicht hingekriegt", berichtete der Capitano lachend.

Arbeit ergänzte, dass sich Anne "ihren Weg durch den Verein selber gebahnt" und mit Neugier ein Terrain erobert habe, das sie so nicht kannte. Das habe ihr viele Türen geöffnet "und wir haben selten eine zugemacht", so der Union-Pressesprecher.

"Wir haben nie versucht, uns in diesen Film einzumischen [...] auch nicht in die Auswahl des Schnittmeisters" Jörg Hauschild (57), unterstrich Arbeit, der bereits unterschiedliche Fassungen und auch das Endprodukt gesehen habe, mit dem er sehr zufrieden sei.

Aber ist das Ganze jetzt eigentlich nur etwas für eingefleischte Union-Fans? "Ich glaube, der Film ist für jeden interessant, um mal zu sehen, wie so ein Klub tickt", war sich Trimmel sicher.

Das fertige Werk hat der Österreicher im Übrigen selbst noch nicht gesehen. "Ich habe absichtlich im letzten Moment 'Nein' gesagt, weil ich mich selber überraschen lassen möchte", am liebsten bei der Premiere mit Teamkollegen, erklärte er.

Titelfoto: TAG24, Soeren Stache/dpa (Bildmontage)

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