Union ist wieder Union: Kriegt Baumgart jetzt einen neuen Vertrag?
Berlin - 21 Punkte, Platz acht, Europa in Sichtweite und ein scheinbar unbezwingbares Bollwerk! Steffen Baumgart (53) hat Union Berlin wieder zu dem gemacht, was die Eisernen lange Zeit auch waren: der wohl ekligste Gegner der Bundesliga. Wird nun sein Vertrag verlängert?
Der Kontrakt läuft noch bis Sommer 2026. Ein halbes Jahr vor Auslauf des Vertrags ist das bislang für den Coach zumindest kein Thema.
"Erst mal müssen wir überhaupt mal reden. Ich bin mir relativ sicher, dass, wenn es passiert, es relativ schnell passiert", sagte Baumgart nach der Partie bei "Sky" angesprochen auf seine Zukunft.
Die Argumente sind derzeit auf seiner Seite, hat Baumgart in dieser Saison einen Punkteschnitt von 1,6 (insgesamt 1,38). Der Fußball ist zwar keiner für die Highlightshow, der Erfolg gibt ihnen aber recht. Union steht auch mit dem wenigsten Ballbesitz der Liga bestens da.
Sie sind sogar näher dran an Europa als an der Abstiegszone. Nur vier Zähler trennen die Eisernen von der vor der Saison so hochgelobten Eintracht und Platz sieben bzw. der Conference League.
Wer hätte das noch vor zwei Wochen gedacht? Nach der Last-Minute-Pleite gegen Heidenheim und der Niederlage in Wolfsburg rutschten die Köpenicker wieder gefährlich nah an die Abstiegszone. Baumgart aber blieb ruhig und schaffte wieder einmal die Wende.
Steffen Baumgart hat Union Berlin stabilisiert
Sein Start bei den Eisernen verlief zunächst holprig, der Kult-Coach aber führte seinen Herzensverein am Ende souverän zum Klassenerhalt. Auch in dieser Saison hat Union bislang nichts mit dem Abstiegskampf zu tun. Sie führen souverän das Mittelfeld an - auf Tuchfühlung zu Europa.
"Wir haben 21 Punkte. Das ist mehr, als alle erwartet haben. Das ist das, was wir uns gewünscht haben. Wir haben Spiele verloren, die du nicht verlieren musst. Heute haben wir eins gewonnen, was du nicht gewinnen musst", sagte Baumgart nach dem 1:0 in Köln.
Kurios: In den vergangenen Jahren war die Vorweihnachtszeit für Baumgart sportlich betrachtet ein Graus. Vor zwei Jahren musste er ausgerechnet nach einer Niederlage mit Köln gegen Union (0:2) gehen. Ein Jahr später erwischte es ihm auch beim HSV vorzeitig. Jetzt macht er Eigenwerbung für eine Verlängerung.
Titelfoto: Swen Pförtner/dpa
