Mönchengladbach - Paukenschlag bei Borussia Mönchengladbach! Nach dem katastrophalen Saisonstart mit nur zwei Punkten aus fünf Spielen hat Sportgeschäftsführer Roland Virkus (58) seinen Rücktritt eingereicht.

Wie der Bundesligist am Dienstag mitteilte, haben Aufsichtsrat und Präsidium den 58-Jährigen auf dessen Wunsch hin von seinen Aufgaben entbunden.

"Ich habe immer gesagt, dass der Verein über allem steht und mich deshalb zu diesem Schritt entschieden", erklärte Virkus in der Vereinsmitteilung.

Der gebürtige Mönchengladbacher, der beinahe seine gesamte Funktionärskarriere unter anderem als Nachwuchstrainer und Sportdirektor bei der Borussia verbracht hatte, war seit 2022 Sportchef der Fohlen.

"Dieser Schritt ist Roland sicher nicht leichtgefallen, denn er lebt Borussia und hat die Position des Geschäftsführers Sport im Februar 2022 in einer sehr schwierigen Situation übernommen", sagte Präsident Rainer Bonhof (73) deshalb und dankte Virkus für seinen Einsatz: "Er hat seit mehr als 30 Jahren in verschiedenen Positionen für unseren Verein gearbeitet und er wird immer Borusse bleiben."

Umstimmen wollte Virkus aber dennoch niemand: Bonhof zufolge seien die Gremien der "geeinten Meinung" gewesen, dass man sich im sportlichen Bereich neu ausrichten wolle.

Damit steht dem Traditionsklub jetzt ein großer Umbruch bevor: Erst vor zwei Wochen hatte Gladbach Trainer Gerardo Seoane (46) rausgeworfen.

Im Moment betreut Eugen Polanski (39) die erste Mannschaft, ist aber zumindest aktuell nur Interimstrainer - einen neuen Coach zu finden, hatte eigentlich zu Virkus' Aufgaben gehört.

Die Fohlenelf steht als einziges Bundesliga-Team der Liga noch ohne Sieg da, der letzte Dreier datiert vom März. Vorläufiger Tiefpunkt: Das zwischenzeitliche 0:6 nach 46 Minuten gegen Eintracht Frankfurt am vergangenen Samstag. Trotz imposanter Aufholjagd ging das Bundesliga-Match mit einer 4:6-Niederlage verloren.

Zusätzlich zur sportlichen Misere beschäftigte die Borussia im Sommer auch die "Don-Rollo"-Affäre um Florian Neuhaus (28), der Virkus in einem geleakten Video sichtlich angetrunken vorgeworfen hatte, der schlechteste Manager der Welt zu sein, weil er ihm "eins, zwei, drei, vier Millionen" im Jahr zahle.