Nach Verwechslungs-Desaster: Wird das Spiel Chemie Leipzig gegen Erfurt wiederholt?
Leipzig - Die BSG Chemie Leipzig hat am Dienstagabend das Regionalliga-Spiel gegen Rot-Weiß Erfurt knapp mit 0:1 verloren. Damit wäre die Partie unter normalen Umständen eigentlich abgehakt. Doch die Umstände bei den Grün-Weißen sind gerade alles andere als normal.

Der Nordostdeutsche Fußballverband (NOFV) hat mit Valon Aliji (20) den falschen Spieler vorverurteilt. Eigentlich hatte es der Verband auf Julian Weigel (24) abgesehen, der aber gegen RWE kurioserweise spielen durfte.
Welche Auswirkungen die peinliche Verwechslung jetzt haben wird, ist noch völlig unklar. Die Chemiker sind aber offenbar bereit dazu, jeden Schritt abzuwägen. Wie TAG24 aus Vereinskreisen erfuhr, steht auch eine Wiederholung der Partie gegen Erfurt zur Debatte.
"Wir prüfen nach wie vor einen Einspruch gegen die Spielwertung, dies innerhalb der siebentägigen Frist jedoch sehr gründlich. Dabei haben wir auch im Blick, dass wir einen fairen sportlichen Wettbewerb wollen und beispielsweise Rot-Weiß Erfurt nichts für die Situation kann", so der Klub.
Heißt im Klartext: Es wird zwar geprüft, ob eine Spielwiederholung in der Theorie in so einem Verwechslungs-Fall überhaupt möglich ist. Ob selbst dann die Partie noch einmal neu angesetzt werden würde, ist fraglich.

Chemie Leipzig mit harscher Kritik

Als ersten Schritt wollen die Verantwortlichen bei Grün-Weiß aber zunächst dafür sorgen, dass Aliji am Freitag gegen den BFC Dynamo (19 Uhr) wieder spielen darf. Ob es noch eine Strafe für Julian Weigel geben wird, ist ebenfalls nicht absehbar.
Durch seine Rote Karte am Dienstag dürfte er aber so oder so erst einmal nicht spielen.
Wie die Geschehnisse nach dem Halle-Spiel aufgearbeitet wurden, wirft kein gutes Licht auf das Sportgericht und den NOFV.
Sehen auch die Leutzscher so: "Zu den aktuell laufenden Verfahren werden wir uns zum jetzigen Zeitpunkt nicht im Detail äußern. Grundsätzlich bleiben wir bei unserer Haltung: Das Sportgericht hat im Vorfeld unsauber gearbeitet und leistet mit seiner Vorgehensweise keinen guten Beitrag zum Schutz von Spielern vor übergriffigen Anhängern auf dem Feld. Wir behalten uns weiter jegliche rechtliche Schritte vor."
Titelfoto: Picture Point / Gabor Krieg