Horror-Tag in Thüringen: Chemie Leipzig und der 86-Sekunden-Schock

Jena - Horror-Nachmittag für Chemie Leipzig! Dass das Duell bei Carl Zeiss Jena derart deutlich zu Ungunsten der angereisten BSG ausfällt, hatten wohl wenige in der Glaskugel vorausgesehen. Das 5:0 (4:0) sprach am Ende aber eine bitter-deutliche Sprache.

Musste fünfmal hinter sich greifen: Chemie-Keeper Benjamin Bellot. (Archivbild)
Musste fünfmal hinter sich greifen: Chemie-Keeper Benjamin Bellot. (Archivbild)  © Picture Point/Gabor Krieg

Die BSG, die eigentlich den Abstand nach unten vergrößern wollte, aber auf drei gesperrte Spieler verzichten musste, erwischte auf dem Ernst-Abbe-Sportfeld einen katastrophalen Start.

Benjamin Bellot parierte erst stark gegen Erik Weinhauer. Mitspieler Alexander Prokopenko kam im Anschluss nach einem Haken an der Strafraumgrenze zum unplatzierten Schuss, der für Bellot aber schwer zu sehen war - 1:0 (2.).

86 Sekunden später klingelte es schon wieder. Nils Butzen gab der Grundlinie scharf nach innen, wo Ted Tattermusch stark zum ersten Pfosten lief und die Kugel reinspitzelte - 2:0 (4.).

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Während die Gäste größte Probleme hatten, ihre eigene Strategie in die Realität umzusetzen, schlug das Team des erkrankten Trainers Henning Bürger weiter eiskalt zu.

Keine Viertelstunde war durch, da fehlte den Leipzigern einmal mehr der Zugriff, Benjamin Zank erzielte per Drehschuss in der Box das 3:0 (14.).

Die BSG hat klar beim FC Carl Zeiss Jena verloren.
Die BSG hat klar beim FC Carl Zeiss Jena verloren.  © BSG Chemie Leipzig / Christian Donner
Mit der Niederlage verpasste Chemie Leipzig den Befreiungsschlag in der Regionalliga Nordost.
Mit der Niederlage verpasste Chemie Leipzig den Befreiungsschlag in der Regionalliga Nordost.  © BSG Chemie Leipzig / Christian Donner

Carl Zeiss Jena gegen Chemie Leipzig: Ted Tattermusch und Benjamin Zank treffen noch mal

Miroslav Jagatic kassierte mit seinem Team eine krachende Niederlage. (Archivbild)
Miroslav Jagatic kassierte mit seinem Team eine krachende Niederlage. (Archivbild)  © Picture Point/Gabor Krieg

Es sollte noch nicht das Ende sein. Jena ergaunerte sich in der 33. Minute den Ball in der eigenen Hälfte, Prokopenko tankte sich bis zur Grundlinie durch, gab quer rein, wo Tattermusch im Zentrum abstaubte - 4:0 (33.).

Die bis dato höchste Pleite hatten die Leutzscher am 9. Spieltag in Erfurt kassiert (1:5). Diese sollte überboten werden.

Der Seitenwechsel war zwei Minuten alt, da führte eine Unachtsamkeit zum fünften Gegentor. Zank fing Julian Weigels Rückpass ab, umkurvte Bellot und schob zum 5:0 ein (48.). Dass Schiedsrichter Kai Kaltwaßer derart oft auf den Anstoßpunkt zeigen musste, hätte er wohl nicht gedacht.

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Damit hat die BSG mit 29 Gegentoren jetzt die zweitschlechteste Abwehr und obendrein die schlechteste Tordifferenz aller 18 Regionalliga-Teams, könnte bei einem Zehlendorfer Dreier am Sonntag (bei Hertha II) noch auf Rang 15 abrutschen.

Jena konnte gleichzeitig eindrucksvoll an das 3:0 im Thüringen-Derby in Meuselwitz anknüpfen, nachdem der FCC zuvor aus fünf Ligaspielen nur zwei Punkte geholt hatte.

Titelfoto: Bildmontage: Picture Point/Gabor Krieg

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