"CFC ist nicht weitergekommen!" Jakubovs kritische Worte zum Abschied

Chemnitz - Abschied ist ein scharfes Schwert - das wusste schon Schlagerbarde Roger Whittaker (87). Schmerz fühlte auch Torhüter Jakub Jakubov (34), als er vor einer Woche in Leipzig ein letztes Mal in die CFC-Fankurve ging und mit Sprechchören gefeiert wurde.

Fünf Jahre lang eine zuverlässige Nummer 1 und absoluter Publikumsliebling: Jakub Jakubov (34) muss den Chemnitzer FC verlassen. Bei seinem Abschied sparte er nicht mit Kritik
Fünf Jahre lang eine zuverlässige Nummer 1 und absoluter Publikumsliebling: Jakub Jakubov (34) muss den Chemnitzer FC verlassen. Bei seinem Abschied sparte er nicht mit Kritik  © Picture Point/Gabor Krieg

Dreimal musste er im Landespokalfinale gegen den 1. FC Lok hinter sich greifen. "Ich bin sehr traurig, dass wir uns so verabschiedet haben", meinte der Tscheche.

Tieftraurig war er bereits neun Tage zuvor, als ihn die Nachricht vom Aus bei den Himmelblauen ereilte. Jakubov, seit Sommer 2018 im Verein, gehört zu jenen Spielern, die dem rigiden Sparkurs der CFC Fußball GmbH zum Opfer fallen.

Dass der Schnitt auf der Torhüter-Position irgendwann kommen musste und der CFC auf den talentierten David Wunsch als neue Nummer eins setzen wird - nachvollziehbar!

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Doch die Kommunikation gegenüber einem verdienstvollen Spieler war eine Katastrophe und geht auf das Konto von Sport-Geschäftsführer Marc Arnold (52).

Der wusste längst von der finanziellen Schieflage und hätte den Spielern bzw. deren Berater viel früher reinen Wein einschenken müssen.

Jakubov: "Wir haben auf vielen Ebenen versagt"

Jakubov erlebte mit Chemnitz Auf- und Abstieg, zahlreiche Trainerwechsel, Corona-bedingte Spiele vor leeren Rängen und das ewig lange Insolvenzverfahren. Bei allem Auf und Ab war der Mann zwischen den Pfosten die einzige Konstante.

Heute sagt er: "Gefühlt sind wir in den vergangenen Jahren nicht weitergekommen. Die Situation hier beim CFC tut mir sehr weh."

Und er legt mit kritischen Worten nach: "Ich glaube, ich kann mir das erlauben zu sagen: Außer dem Trainerteam haben wir, und da schließe ich mich mit ein, als Verein auf vielen Ebenen versagt!"

Wohin es Jakubov verschlagen wird, ist offen. Eine Rückkehr in die Heimat plant er (noch) nicht. Gut möglich, dass der 34-Jährige in der Regionalliga bleibt. Die kennt er seit zehn Jahren. Für Viktoria Berlin, Buddisa Bautzen, den Berliner AK 07 und Chemnitz bestritt er 223 Viertligaspiele.

Schwer vorstellbar, dass Jakubov ("Der CFC ist mein Verein, und das wird er für immer bleiben") in der neuen Saison nicht mehr in den Nordost-Stadien zwischen den Pfosten steht.

Titelfoto: Picture Point/Gabor Krieg

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