Prozess beendet: Diese Abfindung zahlt CFC an Ex-Sportchef Marc Arnold
Chemnitz - Zähes Ringen um die Abfindung: Nach zwei Stunden war der Prozess am Freitag am Landgericht zwischen der Chemnitzer FC Fußball GmbH und dem ehemaligen CFC-Geschäftsführer und Sport-Vorstand Marc Arnold (54) beendet.
Die Vorsitzende Richterin Juliane Schäfer bemühte sich von Beginn an um einen Vergleich. Dieser kam nach fünf Sitzungsunterbrechungen - die Anwälte beider Seiten mussten sich immer wieder beraten - zustande.
Arnold bekommt eine Abfindung in Höhe von 93.000 Euro. Die Zahlung erfolgt ab 1. Februar 2026 in drei monatlichen Raten. Beide Seiten vereinbarten eine Widerrufsfrist bis zum 16. Januar 2026.
Die geladenen Zeugen, unter ihnen die ehemalige Vereinspräsidentin Romy Polster, konnten ohne Befragung den Gerichtssaal verlassen. Richterin Schäfer war von Beginn an bemüht, an diesem Freitag eine für beide Seiten akzeptable Lösung des Rechtsstreits zu finden.
Der CFC bot zunächst 90.000 Euro an. Arnolds Anwälte wollten 110.000 Euro und den Verzicht auf etwaige Regress-Ansprüche aus Arnolds Zeit als CFC-Geschäftsführer.
Widerspruchsrecht bis Mitte Januar 2026
Auf letzteres gingen Rechtsanwältin Annette Neuerburg und Rechtsanwalt Adrian Peters, die die CFC Fußball GmbH vertraten, nicht ein. Auch die geforderten 110.000 Euro akzeptierten sie nicht.
Tommy Haeder, Prokurist der CFC Fußball GmbH, betonte: "Der Verein muss zur Ruhe kommen. Wir wollen einen Vergleich, jetzt und heute."
Den gab es dann auch: 93.000 Euro. Eine Hintertür bleibt: Erst Mitte Januar 2026 wird sich zeigen, ob keine der beiden Parteien von ihrem Widerspruchsrecht Gebrauch macht. Dann wird der Prozess mit Zeugenbefragung Mitte März fortgesetzt. Arnold hatte im Frühjahr 2023 seinen Vertrag bei der CFC Fußball GmbH um zwei Jahre verlängert.
Nach den öffentlich gewordenen Vorwürfen der Misswirtschaft traten er und der gesamte CFC-Vorstand um die damalige Vereinschefin Romy Polster Anfang Juni 2023 zurück.
Den Geschäftsführerposten behielt Arnold. Dem ehemaligen Bundesligaprofi wurde Ende August 2023 die fristlose Kündigung ausgesprochen. Dagegen klagte Arnold. Das Ende des Arbeitsverhältnisses wurde am Freitag auf den 30. September 2023 festgelegt.
So äußerte sich Tommy Haeder auf der Homepage des Regionalligisten
Geschäftsstellenleiter und als Prokurist Header erklärte am Nachmittag auf der Homepage des Regionalligisten: "Wir haben die Hinweise der Vorsitzenden Richterin sehr ernst genommen und uns kompromissbereit gezeigt, um einen für beide Seiten sinnvollen Vergleich zu erzielen. Uns war bewusst, dass hier – je nach juristischer Wertung – auch ein angestellter Geschäftsführer besonderen Schutz genießen kann. Auch wenn wir aus unserer Sicht gewichtige Argumente vorgebracht haben und damit eine Erfolgsaussicht von mindestens 50 Prozent bestand, wollten wir diesen Prozess bewusst jetzt beenden, um einen Schlusspunkt unter diese juristische Auseinandersetzung zu setzen."
Und weiter: "Erfolgt kein Widerruf – wovon ich derzeit ausgehe –, ist das Verfahren beendet."
Erstmeldung: 12. Dezember, 11.57 Uhr, zuletzt aktualisiert: 16.49 Uhr
Titelfoto: Harry Härtel

