Eintracht-Fan mit Hitlergruß vor Champions-League-Horrorkick: Reaktion des Klubs schockiert

Frankfurt am Main - Ein schwerst verletzter Fan, blanke Todesangst über die gesamte Dauer des Stadionbesuchs und wohl hohe, noch nicht in Gänze ausformulierte Strafen für alle Beteiligten - zumindest für fast alle. Nach Eintracht Frankfurts historischem Champions-League-Premierensieg über Olympique Marseille (1:0) scheint ein Krawall-Fan zumindest vorerst ohne Sanktionen für sein Zeigen des Hitlergrußes davonzukommen.

Immer wieder wurden während des Champions-League-Spiels zwischen Olympique Marseille und Eintracht Frankfurt Raketen und andere Wurfgeschosse in die jeweils gegnerischen Fanblöcke geschossen und geworfen.
Immer wieder wurden während des Champions-League-Spiels zwischen Olympique Marseille und Eintracht Frankfurt Raketen und andere Wurfgeschosse in die jeweils gegnerischen Fanblöcke geschossen und geworfen.  © dpa/Sebastian Gollnow

Wie die Bild-Zeitung berichtet, scheint die SGE noch nicht mit voller Vehement gegen den eigenen Anhänger vorgegangen zu sein, der die Nazi-Gestik im Vorlauf der Partie auf einem Rang im Stade Velodrome ausgeführt haben soll.

Schon in der Halbzeitpause soll sich der Mann bei der Eintracht und den Ultras gemeldet haben und habe dabei behauptet, dass es sich keinesfalls um einen Hitlergruß sondern eine "übliche Bewegung ohne politischen Hintergrund" handelte - wie viel Glauben man dieser Aussage schenken mag, sei an dieser Stelle dahin gestellt.

Da es sich bei der Nazi-Gestik jedoch um eine Angelegenheit für Staatsschutz und Polizei handelt, liegt es nun an diesen Instanzen, eine endgültige Entscheidung bezüglich der Intention des Handzeichens zu fällen.

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Währenddessen liegen dem Frankfurter Bundesligisten jedoch offensichtlich Vorname sowie die Handynummer des Krawallmachers vor - für eine eindeutige Identifizierung reichen diese Parameter aber scheinbar nicht aus. Ergo: Eine Bestrafung - beispielsweise in Form eines Stadionverbots - konnte noch immer nicht erfolgen.

Somit könnte der angebliche Fan, der mit seinem Vorgehen absolut gegen die klare Haltung der Eintracht zum Thema Rassismus und Antisemitismus agierte, Stand jetzt auch beim nächsten Heimspiel gegen den 1. FC Union Berlin (1. Oktober, 15.30 Uhr) im Deutsche Bank Park sitzen.

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Abseits der Strafen gegen einzelne Anhänger wartet die Eintracht noch immer auf die UEFA-Urteilsverkündung. Ob es ein oder gar mehrere Geisterspiele im heimischen Deutsche Bank Park oder in der Fremde geben wird und/oder welche Geldstrafen gegen den Klub verhängt werden, ist noch immer nicht abschließend geklärt.

Eine finale Entscheidung seitens des Verbandes soll Anfang kommender Woche spruchreif werden.

Titelfoto: Montage: DPA/Sebastian Gollnow, Twitter/La Sardine Bleue

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