Ex-Eintracht-Boss mit heftiger Ansage nach Ultra-Eklat: "Das hätte es bei mir nicht gegeben"

Frankfurt am Main - Beim Jubiläums-Frühjahrsempfang der Frankfurter Eintracht war am vergangenen Dienstag alles mit an Bord, was Rang und Namen hat - und hatte. Dabei wurde der Klub in allen Facetten ausgiebig gefeiert. Einer wollte zwischendurch wohl einfach mal ein wenig meckern.

Nach der 0:6-Pleite gegen den FC Augsburg erhielten die Kicker des SV Darmstadt 98 eine ordentliche Ansage.
Nach der 0:6-Pleite gegen den FC Augsburg erhielten die Kicker des SV Darmstadt 98 eine ordentliche Ansage.  © Uwe Anspach/dpa

Die Rede ist von keinem Geringeren als Heribert Bruchhagen (75), der als Vorstandsvorsitzender stolze 13 Jahre lang (Dezember 2003 bis Mai 2016) die Geschicke der Adlerträger hauptverantwortlich lenkte. In dieser Zeit erlebte er heftige Finanzkrisen, den ein oder anderen größeren Erfolg - aber eben auch heftige, sportliche Talfahrten, die auch gleich zwei Abstiege beinhalteten.

Dass da Gegenwind seitens der Fankurve nicht ausblieb, war auch dem 75-Jährigen im Gespräch mit TAG24 keinesfalls entfallen. Dabei kam er jedoch auf eine Episode zu sprechen, die sich jüngst in der Bundesliga, gar nicht allzu weit weg von der Mainmetropole ereignete.

Beim Heimspiel gegen den FC Augsburg kassierte der SV Darmstadt 98 eine heftige 0:6-Klatsche. Angesichts der ohnehin desaströsen Lage des hessischen Bundesliga-Nachbarn, wurde es einem der Lilien-Ultras zu bunt. Und so stellte sich der Capo höchsteigen vor die versammelte Mannschaft, samt Coach Torsten Lieberknecht (50) und machte 'ne Ansage.

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Ein Unding, wie Bruchhagen konstatierte: "Das gefällt mir überhaupt nicht. Überall macht das Schule". Doch damit lange nicht genug. Angesichts der damals ebenfalls vorhandenen Schieflagen der Diva vom Main, hätte er seine Spieler niemals derart ungefiltert der Fan-Wut überlassen.

"Das hätte es bei mir nicht gegeben. Ich hätte zu den Spielern gesagt 'ab mit euch in die Kabine, der Trainer wird euch schon sagen, was zu sagen ist'".

Heribert Bruchhagen führte die Geschicke der Eintracht 13 Jahre lang als Vorstandsvorsitzender

Ex-Eintracht-Vorstandsvorsitzender Heribert Bruchhagen (75) befürchtet, dass derartiges Fan-Verhalten Schule machen könnte.
Ex-Eintracht-Vorstandsvorsitzender Heribert Bruchhagen (75) befürchtet, dass derartiges Fan-Verhalten Schule machen könnte.  © Christian Charisius/dpa

Klare Kante gegen ein zu vehementes Einmischen der Fans in vereinseigene Angelegenheiten seitens des einstigen Fußballfunktionärs, der unter anderem von 2016 bis 2018 auch beim Hamburger SV tätig war.

Nach seiner kleinen Mecker-Episode war der charismatische, gebürtige Düsseldorfer schließlich aber wieder voll und ganz im Partymodus.

Titelfoto: Christian Charisius/dpa

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