Geschmacklos-Post: Union scherzt über Drogenabhängige und erntet Shitstorm

Berlin/Frankfurt am Main - Eine gewisse Grundrivalität mit dem anstehenden Gegner ist im Fußball durchaus als normal anzusehen. Wenn aus harmlosen Frotzeleien unter Fans aber plötzlich geschmacklose Vergleiche seitens eines offiziellen Vereins-Accounts werden, kann daran nichts mehr gutgeheißen werden. Ein Mal mehr steht dabei Union Berlin im Fokus.

Gedrückt und geschoben wurde im Duell zwischen Union und der Eintracht zuhauf. Den Vergleich mit Suchtkranken im Frankfurter Bahnhofsviertel war dadurch aber dennoch keineswegs angemessen.
Gedrückt und geschoben wurde im Duell zwischen Union und der Eintracht zuhauf. Den Vergleich mit Suchtkranken im Frankfurter Bahnhofsviertel war dadurch aber dennoch keineswegs angemessen.  © Andreas Gora/dpa

"Wir drücken Frankfurt gerade mehr rein als sich die Leute im Bahnhofsviertel, belohnt euch!", hieß es seitens des - ja tatsächlich - offiziellen "X"-Accounts des Klubs von der Alten Försterei. Dass im Bann der Emotionen die Finger durchaus mal schneller als das Gehirn arbeiten können, sei dahingestellt.

Den Verantwortlichen für den Netz-Auftritt eines Bundesligavereins darf dies aber angesichts der vorhandenen Strahlkraft sicherlich nicht passieren. Hintergrund des Geschmacklos-Posts: Nach dem Führungstreffer für die Gäste durch Mario Götze (32, 14. Minute) waren die Hausherren vor allem im zweiten Durchgang absolut spielbestimmend, belohnten sich dann auch mit dem hochverdienten Ausgleich durch Benedict Hollerbach (23, 66.).

Ob dies aber ausreicht, um einen Vergleich mit den Leidtragenden eines Drogen-Hotspots zu ziehen - mehr als fragwürdig. Und das ließ die Fußball-Bubble die Unioner auch schnell spüren. Nicht nur unter dem Hauptbeitrag wurde kräftig gehatet. Darüber hinaus wurde der Beitrag etliche Male geteilt und ebenso kritisch angeprangert.

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Zwar besagt ein uraltes Sprichwort bekanntermaßen, dass man aus Fehlern lernt - an den Tweet-Erstellern der Köpenicker scheint das aber seit eh und je meilenweit vorbeigegangen zu sein.

Union Berlins "X"-Account vergreift sich in einem Beitrag nicht zum ersten Mal im Ton

Denn der Frankfurt-Fail war keineswegs die erste grobe Internet-Verfehlung. Bereits wenige Tage nach dem Einsturz der Dresdner Carolabrücke hatte der Union-Admin während der Partie gegen RB Leipzig einen Post verfasst, der den Zwischenfall absolut ins Lächerliche zog.

Mit den Worten "Halbe Stunde rum. Defensiv stabiler als jede sächsische Brücke. Weiter so, Jungs!", löste man einen Shitstorm aus. Immerhin war man hiernach in der Lage, sich öffentlich zu entschuldigen. Ob das auch jetzt der Fall sein wird?

Titelfoto: Andreas Gora/dpa

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