Gewaltexzess bei Eintracht-Spiel: Polizei revidiert eigene Schilderungen!

Frankfurt am Main - Ein neues Polizei-Statement gibt Spielraum für Spekulationen! Eine wichtige Aussage der Frankfurter Polizei zu den Ausschreitungen am Samstag, die zunächst getätigt wurde, wurde nun revidiert. Die Aufklärungsarbeiten laufen weiter auf Hochtouren.

Außerhalb des Stadioninnenraumes kam es am Samstagabend zur Gewalt-Eskalation zwischen Polizei und Frankfurter Ultras.
Außerhalb des Stadioninnenraumes kam es am Samstagabend zur Gewalt-Eskalation zwischen Polizei und Frankfurter Ultras.  © 5VISION.NEWS

Nach den Gewaltexzessen am Samstagabend im Rahmen der Bundesliga-Partie zwischen Eintracht Frankfurt und dem VfB Stuttgart (1:2) meldete sich am Sonntagabend die Frankfurter Polizei mit einem erneuten Statement.

War am Samstag noch die Rede von rivalisierenden Fangruppen beider Lager, zwischen denen die Stimmung angeblich eskalierte und in Gewalt überschwappte, so wurde dies in der Pressemitteilung vom Sonntagabend revidiert.

"Der zunächst durch die Polizei Frankfurt über den Kurznachrichtendienst X veröffentlichte Hinweis, es handele sich bei den Beteiligten der Auseinandersetzung vor Block 40 um rivalisierende Fangruppen, basierte in der dynamischen Einsatzsituation auf einer falschen Bewertung des Geschehens und wird hiermit revidiert", heißt es im Wortlaut.

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Laut den neuen Schilderungen war also nicht mehr das gewalttätige Aufeinandertreffen der jeweiligen Klub-Anhänger für das massive Einschreiten der zahlreichen Polizeikräfte verantwortlich. Vielmehr war demnach der bereits geschilderte Angriff auf einen zivil gekleideten Mitarbeiter des Veranstalters am Block 40 womöglich Grund genug für die Frankfurter Polizei, um mit äußersten Mitteln vorzugehen.

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Während der gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Frankfurt-Anhängern kam auch ein Wasserwerfer zum Einsatz.
Während der gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Frankfurt-Anhängern kam auch ein Wasserwerfer zum Einsatz.  © 5VISION.NEWS

Klar ist: Waren es wirklich "nur" einzelne SGE-Chaoten, die den für die Qualitätskontrolle des Ordnungsdienstes eingesetzten Mann brutal angriffen, so ist dies zutiefst zu verurteilen und natürlich dagegen vorzugehen.

Zumindest fragwürdig wäre dann jedoch das nicht gerade deeskalierende Verhalten der Polizei samt Einsatz von Schlagstöcken sowie Reizgas, das wohl gegen alles und jeden eingesetzt wurde anstatt gezielt gegen die Angreifer.

Vielfältigen Berichte auf X zufolge wurden dabei auch Frauen und Kinder verletzt. Die Polizei habe von Verletzungen Unbeteiligter aktuell keine Kenntnis, heißt es in der neuesten Stellungnahme.

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Zur ganzen Wahrheit gehört aber auch, dass die Polizei davon berichtet, ihre Einsatzkräfte seien nach dem Eintreffen hinter Block 40 von rund 300 bis 400 Personen der Frankfurter Risiko-Fanszene attackiert worden. In welchem zeitlichen Ablauf die jeweiligen Vorgehensweisen der beiden Parteien letztlich vonstattengingen, ist weiterhin völlig unklar und muss dringend nachhaltig aufgearbeitet werden.

Eintracht-Vorstand Philipp Reschke (51) äußerte indes ebenfalls, dass es über den Anlass der Krawalle "verschiedene Informationen und unterschiedliche Meinungen" gäbe. Der Verein wolle hinsichtlich der unrühmlichen Vorfälle vom Samstag "in den kommenden Tagen jeden Stein umdrehen und jedes Mosaiksteinchen zusammenfügen, um ein genaues Bild davon zu haben, wie es zu diesen Szenen kommen konnte", erklärte Reschke.

Titelfoto: Montage: 5VISION.NEWS

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