Präsident packt aus: Darum kehrte Pokalheld Kevin-Prince Boateng der Eintracht den Rücken

Frankfurt am Main/Berlin - Der 19. Mai 2018 wird wohl auf ewig ein denkwürdiges und verbindendes Datum für Hertha BSC-Star Kevin-Prince Boateng (34) und Eintracht Frankfurts Präsident, Peter Fischer (65), bleiben. Doch kurz nach dem 3:1-Erfolg gegen den schier übermächtigen FC Bayern München trennten sich die Wege des Prince und der SGE. Warum genau, verriet Fischer nach all den Jahren endlich en Detail.

Trotz Abschied nach Pokalsieg 2018: Eintracht Frankfurts Präsident Peter Fischer (65, r.) hält noch immer große Stücke auf Kevin-Princa Boateng (34).
Trotz Abschied nach Pokalsieg 2018: Eintracht Frankfurts Präsident Peter Fischer (65, r.) hält noch immer große Stücke auf Kevin-Princa Boateng (34).  © dpa/Andreas Arnold

Eine Spielzeit, 36 Pflichtspiel-, davon 31 Bundesliga-Einsätze, sechs Treffer und zwei Assists. So nüchtern ließe sich Boatengs Vita im Eintracht-Dress lesen, wäre da nicht dieser denkwürdige DFB-Pokalfinal-Abend gewesen.

Zweimal Ante Rebic (28) und schließlich Mijat Gacinovic (27) machten den Ehrentreffer von Bayerns Robert Lewandowski (33) nutzlos für den Rekordmeister. Was dann folgte, waren Ekstase und Eskalation auf hessisch - und das tagelang.

Mittendrin: Natürlich Lebemann KPB, der spätestens mit seinem legendären "Bruder, Schlag den Ball lang" als Anspielung auf einen Dialog mit Rebic vor dem Anpfiff des Pokalfinales Kultstatus in Frankfurt am Main erreichte.

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Doch kaum war der Party-Kater überwunden, löste Boateng seinen Vertrag mit den Hessen auf, zog - passend zu seiner bewegten Karriere mit vielen Stationen - zu US Sassuolo nach Italien weiter. Vor allem auch, um seiner damaligen Frau, Model und Moderatorin Melissa Satta (36) und seinem Sohn näher zu sein.

Doch wie Fischer jetzt der BIld-Zeitung verriet, soll es noch einen weiteren Grund dafür gegeben haben, dass der charismatische, gebürtige Berliner den Adlerträgern den Rücken kehrte.

Kevin-Prince Boateng mit der Hertha in Abstiegssorgen: Laut Fischer nicht seine alleinige Schuld

Derzeit kickt Boateng wieder für Hertha BSC. Allzu viele Einsatzminuten konnte er seit seinem Sommerwechsel aber nicht sammeln.
Derzeit kickt Boateng wieder für Hertha BSC. Allzu viele Einsatzminuten konnte er seit seinem Sommerwechsel aber nicht sammeln.  © dpa/Andreas Gora

"Er wusste, dass er das Pensum in zwei harten Wettbewerben nicht mehr schaffen – und seinen eigenen Ansprüchen nicht mehr gerecht werden würde", so der mächtigste Mann der Eintracht im Interview.

Womit Boateng seinen eigenen Ansprüchen umso mehr gerecht wurde, waren die weiteren vielen Vereinswechsel, die schon vor den Frankfurter Zeiten seine Karrirere geprägt hatten. Nach dem Intermezzo bei Sassuolo folgten sechs weitere Stationen, darunter unter anderem eine fünfmonatige Kurzerfahrung beim großen FC Barcelona.

Mittlerweile zog es Boateng wieder zurück in seine Heimat, zur Hertha.

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Die akuten Abstiegssorgen der "Alten Dame" trotz Multimillionen-Investment schrieb der SGE-Präsident aber keinesfalls dem oft wegen Verletzungen ausgefallenen (nur rund 450 Einsatzminuten in Liga und Pokal Anm.d.Red.), ehemaligen Weggefährten allein zu.

"Ein Abstieg hängt nicht an einem Spieler. Vor der Saison hätten die meisten gar nicht geglaubt, dass die Hertha mit den Windhorst-Millionen so unten reingeraten würde", so Fischer abschließend.

Titelfoto: dpa/Andreas Arnold

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