Sieben-Tore-Spektakel, Trainer fliegt! Union Berlin verhagelt Frankfurt den Stadiongeburtstag
Frankfurt - Wildes Spektakel am Bundesliga-Sonntag: Eintracht Frankfurt wollte eigentlich 100 Jahre Waldstadion mit einem Heimsieg zelebrieren, doch Union Berlin hatte etwas dagegen einzuwenden! Mit einem heiß umkämpften 4:3 (2:1)-Erfolg verhagelten die Eisernen der SGE die Feierlichkeiten.

Dabei hatte der Nachmittag so positiv für die Hausherren angefangen: Mit einer beeindruckenden Choreografie für die 1925 gebaute Arena legten die Fans der Eintracht den Grundstein für die Stadion-Party.
Doch nur drei Tage, nachdem die SGE Galatasaray Istanbul mit 5:1 aus dem Stadion gefegt hatte, ging das nächste Heimspiel in die Hose.
Schon früh bescherte ein Missverständnis in der Frankfurter Abwehr den Gästen die Führung: Der Ball landete bei Ilyas Ansah (9. Minute), der sich um sich selbst drehte und links an Kaua Santos vorbei zum 1:0 einschob.
In der 32. Minute ging es dann rasend schnell: Nach einem Frankfurter Einwurf direkt vor das Union-Tor fuhren die Berliner plötzlich einen Blitz-Konter, Andrej Ilic spitzelte auf Oliver Burke, der Kaua Santos gerade einmal 15 Sekunden nach dem Einwurf rund 90 Meter entfernt überwand.
Kurz vor der Pause gingen die Hoffnungen der SGE dann wieder nach oben, denn Can Uzun fälschte einen Abschluss von Nathaniel Brown (45.+3) so ab, dass Frederik Rönnow chancenlos in die falsche Richtung sprang - 1:2.

Eintracht Frankfurt kämpft sich heran und unterliegt doch

Doch Burke war in Trefferlaune, wie er nach der Halbzeitpause unter Beweis stellte. Mit seinen Toren Nummer zwei und drei erhöhte der Sommer-Neuzugang von Union (53./56.) gleich auf 4:1 - die Vorentscheidung? Nein!
Denn die Eintracht steckte nicht auf, verkürzte erst durch Uzun (80.) und schließlich durch einen erst nach VAR-Prüfung gegebenen Foulelfmeter, den Jonny Burkardt (87.) souverän verwandelte, auf 3:4.
Durch den Strafstoß kochten die Emotionen auf beiden Seiten hoch. Schiedsrichter Sven Jablonski zückte eine Gelbe Karte nach der nächsten. Kurz vor Feierabend wurde dann auch noch Union-Coach Steffen Baumgart vom Platz gestellt, weil er eine Papierkugel aus Frust in Richtung Platz geschossen hatte - eine harte Entscheidung.

Doch auch ohne ihren Trainer an der Seitenlinie brachten die Gäste ihre knappe Führung über die Zeit. Der zweite Saisonsieg bedeutet den Sprung auf Platz zehn, während die Hausherren auf den sechsten Rang abrutschen.
Statistik zum Bundesliga-Spiel zwischen Eintracht Frankfurt und Union Berlin
Bundesliga, 4. Spieltag
Eintracht Frankfurt - 1. FC Union Berlin 3:4 (1:2)
Eintracht Frankfurt: Santos - Collins (90.+1 Amenda), R. Koch, Theate, Brown - Larsson (61. Höjlund), Chaibi (61. Knauff) - Doan, Uzun, Bahoya (61. Burkardt) - Wahi (69. Batshuayi)
1. FC Union Berlin: Rönnow - Doekhi, Querfeld, Leite - Trimmel (73. Skarke), Khedira, Haberer, Köhn (90.+3 Schäfer) - Burke (81. Jeong), Ilic, Ansah (73. Kemlein)
Schiedsrichter: Sven Jablonski (Bremen)
Zuschauer: 59.500 (ausverkauft)
Tore: 0:1 Ansah (9.), 0:2 Burke (32.), 1:2 Brown (45.+4), 1:3 Burke (53.), 1:4 Burke (56.), 2:4 Uzun (80.), 3:4 Burkardt (87./Foulelfmeter)
Gelbe Karten: Doan (1), Collins (1), Theate (2) / Querfeld (1), Ilic (2)
Titelfoto: Bildmontage: Arne Dedert/dpa (3)